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Triggerwarnung
Auf dieser Seite geht es um Suizid (Selbstmord bzw. Selbsttötung) und Suizidgedanken.
Das kann dich belasten. Falls du dich bei dem Thema nicht sicher fühlst, klicke die Seite besser weg.
Wenn du Hilfe brauchst, wende dich an die Telefonseelsorge oder schreibe der Mailberatung von U25 eine Nachricht. Beide Angebote sind kostenlos.
Wenn du planst, dich selbst zu töten, rufe bitte die Polizei unter der Nummer 110 an.
Was ist Suizidalität?
Wie ist es wohl, wenn ich tot bin? Was kommt danach? Und was würden andere Personen denken, wenn ich tot wäre?
Es kann vorkommen, dass man mal über diese oder ähnliche Fragen nachdenkt. Wenn man allerdings sehr oft daran denkt oder sich sogar wünscht, selbst tot zu sein, kann das ein Zeichen für Suizidalität sein. Suizidalität kann Angst machen, aber auch wirklich gefährlich werden. Sprich daher dringend mit einer anderen Person darüber und suche dir Hilfe.
Kurz erklärt...
Suizidalität bedeutet, dass eine Person ankündigt, plant oder versucht, sich selbst zu töten. Dabei kann es sein, dass die Person sich stark wünscht, tot zu sein. Es kann aber auch sein, dass sie einen genauen Plan hat, wie sie sich selbst töten möchte. Hinter der Suizidalität steckt der Wunsch, etwas an der Situation gerade zu verändern.
Gründe, die hinter Suizidgedanken stecken können:
- Es kann sein, dass die Person psychisch krank ist,
- man über längere Zeit große Schwierigkeiten hat oder sich schlecht fühlt,
- das Gefühl hat von: "Ich kann nicht mehr!",
- keine Hoffnung mehr hat, dass es jemals wieder besser wird,
- man keine Chance mehr sieht, dass die Situation sich verbessern könnte,
- es einem so vorkommt, als wäre Suizid die einzige Lösung, um da herauszukommen.
Eine Person mit Suizidgedanken oder -plänen will also oft nicht sterben oder aufhören zu leben - sie will nur nicht mehr so weiterleben wie bisher.
Du fragst dich, woher deine Suizidgedanken kommen? Auf dieser Seite lernst du mehr dazu!
Wichtig!
Es gibt einen anderen, besseren Ausweg, als den Suizid! Du brauchst keinen Suizidversuch oder Suizid, um dein Leben zu verändern oder besser zu machen. Es gibt andere Wege, wie du ein besseres Leben haben kannst. Viele Menschen sind nach einem Suizidversuch froh, dass sie überlebt haben. Und sie haben einen anderen Weg gefunden, mit der Situation umzugehen. Dein Leben kann wieder besser werden, wenn du ihm die Chance dazu gibst!
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HilfsangeboteWichtige Begriffe - Was ist was?
Bei so vielen unterschiedlichen Begriffen kann man schnell den Überblick verlieren. Im Folgenden haben wir für dich die wichtigsten Begriffe zum Thema Suizidalität zusammengefasst.
Suizidgedanken
Gedanken daran, wie man sich das Leben nehmen könnte. Die Person bereitet sich aber nicht auf einen Suizid vor.
Suizidplan
Die Person überlegt sich konkret, wie er/sie sich selbst töten kann. Die Person bereitet sich auf den Suizid vor, indem sie beispielsweise Briefe schreibt oder benötigte Mittel besorgt.
Suizidversuch
Die Person tut etwas mit dem Ziel, sich selbst zu töten. Die Person überlebt.
Suizid
Ein Suizidversuch, bei dem die Person stirbt. Andere Worte dafür sind Selbstmord oder Selbsttötung.
Suizidal oder Suizidalität
Das ist ein Oberbegriff für Personen, die Suizidgedanken, einen Suizidplan oder einen Suizid versucht haben.
Woran erkenne ich Suizidalität?
Suizidalität kann verschiedene Gründe haben und daher auch unterschiedlich aussehen. Jede Person geht auch anders mit ihrer Suizidalität um. Daher ist es nicht einfach, eindeutig zu wissen, ob eine Person Suizidgedanken oder -pläne hat. Wenn du mitkriegst, dass jemand Gedanken oder Pläne äußert, suche dringend Hilfe (z.B. Eltern, Lehrer:in, Ärzt:in, Therapeut:in). Wenn unmittelbar Gefahr besteht, dann rufe die Polizei (Nummer: 110).
Auf folgende Dinge kannst du achten:
- Eine Ankündigung, dass die Person sich das Leben nehmen möchte (9 von 10 der Jugendlichen kündigen ihren Suizid vorher an) z.B.: "Ich wünschte, ich wäre tot!" oder "Bald habe ich alles hinter mir!"
- Andeutungen für einen Suizid, z.B. "Ohne mich wären die Anderen besser dran!" oder "Ich wünschte, ich wäre nicht mehr da!"
- Starke Hoffnungslosigkeit oder Verzweiflung ("Das wird sich eh nie ändern.", "Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll!"
- Verschenken von persönlichen Dingen, die die Person sonst nie hergegeben hätte
Die nächsten Anzeichen müssen nicht bedeuten, dass eine Person an Suizid denkt oder einen Suizid plant. Aber sie kommen dabei manchmal vor:
- Die Person hat sich in letzter Zeit immer mehr zurückgezogen
- Konflikte (Streit oder Probleme), die sehr heftig und schwer zu lösen sind oder Verlust einer wichtigen Person
- Starke Schuldgefühle oder sich selbst große Vorwürfe machen
- Schwierigkeiten, mit anderen zu reden oder nicht mit anderen reden wollen
- Nach langer Traurigkeit ist die Person plötzlich wieder aktiv und fröhlich
- Die Person ist unruhig oder kann schlecht schlafen
- Öfter Bauch- oder Kopfschmerzen
- Weglaufen von Zuhause
- Selbstverletzung (mehr dazu: NSSV)
Wenn du mehrere dieser Dinge an einer Person beobachtest, sprich mit ihr oder mit einer anderen Person, der du vertraust. Du darfst auch fragen, ob die Person sich selbst das Leben nehmen möchte.
Wenn du mehrere dieser Dinge selbst erlebst, suche dir bitte umgehend Hilfe oder sprich mit einer anderen Person darüber. Ein Suizid ist keine Lösung. Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben, sind im Nachhinein sehr oft froh, dass sie überlebt und ihr Problem anders gelöst haben. Dein Leben kann wieder besser werden, wenn du ihm die Chance dazu gibst.
Wie fühlen sich Suizidalität oder Suizidgedanken an?
Diese Gedanken und Gefühle können sehr stark werden und dir das Gefühl geben, dass Suizid der einzige Weg für dich ist. Mit professioneller Hilfe kannst du Wege finden und diese Gedanken und Gefühle verändern. Tipps zu professioneller Beratung oder Hilfe bei Suizidgedanken findest du im nächsten Abschnitt.
Woher kommen Suizidalität oder Suizidgedanken?
Warum will sich jemand das Leben nehmen?
Man kann bei den Gründen für einen Suizid zwischen Auslösern und Ursachen unterscheiden.
Auslöser
Auslöser sind bestimmte Situationen, wie ein heftiger Streit. In diesen Situationen werden die negativen Gefühle sehr stark. Dann kann es passieren, dass eine Person anfängt den Suizid zu planen oder kurz darauf einen Suizidversuch macht.
Auslöser sind wie ein Stein, der ins volle Waschbecken plumpst und das Wasser zum Überlaufen bringt.
Ursachen
Ursachen sind Schwierigkeiten, wegen denen es einer Person über längeren Zeit schlecht geht. Dadurch können Suizidgedanken entstehen.
Die Ursachen sind quasi wie Wasser in einem Waschbecken, dass sich nach und nach bis zum Rand mit Wasser füllt.
Auslöser
Auslöser sind bestimmte Situationen, wie ein heftiger Streit. In diesen Situationen werden die negativen Gefühle sehr stark. Dann kann es passieren, dass eine Person anfängt den Suizid zu planen oder kurz darauf einen Suizidversuch macht.
Auslöser sind wie ein Stein, der ins volle Waschbecken plumpst und das Wasser zum Überlaufen bringt.
Ursachen
Ursachen sind Schwierigkeiten, wegen denen es einer Person über längeren Zeit schlecht geht. Dadurch können Suizidgedanken entstehen.
Die Ursachen sind quasi wie Wasser in einem Waschbecken, dass sich nach und nach bis zum Rand mit Wasser füllt.
WICHTIG: Falls du so einen Moment erlebst, in dem die Gedanken an Suizid sehr stark sind, hole dir Hilfe. Bitte jemanden, bei dir zu bleiben oder rufe die Telefonseelsorge (0800 - 111 0 111) an. Eine andere Person kann dir helfen, diesen schlimmen Moment zu überstehen.
Ursachen und Auslöser können zum Beispiel sein...
Probleme in der Schule oder bei der Arbeit
Schlechte Noten, Leistungsdruck, Mobbing oder eine unfaire Behandlung durch Lehrer:innen, Mitschüler:innen oder Kolleg:innen können eine Person über längere Zeit stark belasten. Diese Belastungen sind wahrscheinlich nicht der einzige Grund, warum eine Person sich das Leben nehmen möchte. Es kann aber sein, dass vieles zusammenkommt und eine besonders blöde Situation in der Schule oder bei der Arbeit dann zu einem Auslöser für einen Suizidversuch wird.
ABER gerade in diesem Umfeld gibt es viele Möglichkeiten, Probleme zu lösen. Zum Beispiel, indem du mit deinen Eltern oder einer anderen Vertrauensperson spricht und sie um Hilfe bittest. Es gibt viele Menschen, die nach schwierigsten Situationen ihr Leben wieder richtig toll finden.
Streit als Auslöser
Wenn eine Person schon andere Probleme oder Belastungen hat, kann zum Beispiel ein Streit in der Schule oder Familie die Suizidgedanken verstärken. Das kann dazu führen, dass die Person wirklich versucht, sich das Leben zu nehmen. Die Person fühlt sich vielleicht hilflos, ungeliebt oder allein. Er oder sie könnte den Gedanken haben: "Denen wäre es egal, wenn ich sterbe." oder "Die werden schon sehen, was sie davon haben!"
ABER ein Streit heißt nicht immer gleich, dass eine Person dich nicht mag, verlässt oder alle dich blöd finden. Hinter einem Streit steckt auch häufig, dass dir und der anderen Person etwas besonders wichtig ist. Häufig kann man nach einer Pause mit der anderen Person wieder reden und gemeinsam eine Lösung finden.
Direkt in der Situation bist du aber wahrscheinlich sehr wütend oder traurig und das kann Suizidgedanken verstärken. Suche dir jemanden, der dir zuhört und versucht dich zu verstehen. Das kann dir helfen, wieder ruhiger zu werden und mit einem klaren Kopf nach einer Lösung zu suchen. Falls dir gerade niemand einfällt, kannst du auch die Telefonseelsorge oder einen anderen Krisendienst anrufen. Dort sind Menschen, die dir zuhören und versuchen, deine Probleme zu verstehen.
Angst vor der Zukunft oder Überforderung
Gerade im Jugendalter muss man oft Entscheidungen für die Zukunft treffen. Zum Beispiel: Welchen Beruf möchte ich lernen? Auf welche Schule gehe ich? Welche Ziele habe ich? Außerdem muss man mit der Zeit immer größere Verantwortungen übernehmen. Das kann einen überfordern.
ABER gerade für junge Menschen gibt es viele Angebote, die ihnen dabei helfen, ihre Fähigkeiten und Ziele zu entdecken. Die Angebote können helfen, die eigene Zukunft besser planen zu können. Lehrer:innen oder Berater:innen bei der Agentur für Arbeit oder auch andere Beratungsstellen helfen dir sicher gerne. Falls dich Aufgaben oder Themen überfordern, sprich mit deinen Eltern, einem/r Lehrer:in oder einer anderen Person darüber. Ihr könnt gemeinsam überlegen, was dir helfen könnte, die Herausforderungen besser zu meistern.
Überforderung durch Verantwortung oder Aufgaben
In Familien kann es vorkommen, dass Kinder schon früh Aufgaben oder Verantwortungen von Eltern übernehmen müssen. Wenn zum Beispiel ein Elternteil oder beide Eltern krank sind, muss sich vielleicht ein älteres Kind um die Geschwister kümmern. Es kann aber auch sein, dass die Eltern bei ihren Kindern Rat suchen oder getröstet werden wollen. Das kann das Kind oder auch einen Jugendlichen überfordern. Wenn man dafür auch keinen Dank bekommt oder sogar noch kritisiert wird, belastet das nochmal stärker.
WICHTIG!
Deine Eltern sind für dich verantwortlich, nicht umgekehrt! Sage deinen Eltern, wenn du mit etwas überfordert bist oder etwas nicht möchtest. Du kannst auch bei einer Beratungsstelle Hilfe suchen. Es gibt spezielle Beratungen für Familien in schwierigen Situationen. Es ist kein Verrat, wenn du dir Hilfe holst!
Psychische Krankheiten
Menschen mit psychischen Erkrankungen haben häufig Schwierigkeiten in ihrem Alltag. Bei manchen Erkrankungen - wie Depression - haben die Menschen keine Freude mehr am Leben oder können Dinge nicht (mehr) tun, die sie gern getan haben. Das Leben erscheint ihnen sinnlos. Suizidalität ist dabei ein Anzeichen der Krankheit.
ABER bei einer psychischen Erkrankung kannst du dir helfen lassen. Und wie andere Krankheiten kann man auch eine psychische Erkrankung behandeln und oft auch heilen. Das kann eine Weile dauern. Aber mit der Hilfe von einem/r Ärzt:in oder einem/r Psychotherapeut:in kannst du das schaffen. Hier kannst du dir Hilfe holen.
Schlimme Erlebnisse oder große Belastungen
Eine Person, die immer wieder etwas Schlimmes erleben muss oder ständig unter großer Belastung steht, kann den Suizid als einzigen Ausweg sehen. Die Person will, dass das alles einfach aufhört. Sie will ihre Ruhe haben. Meist können diese Personen nicht mehr sehen, dass es andere - bessere Möglichkeiten gibt aus der Situation herauszukommen.
Da kann es helfen, mit einer Person zu sprechen, die einen anderen Blick auf die Situation hat. Am besten ist dein:e Ansprechpartner:in eine außenstehende Person und nicht in die Situation mit verwickelt. Falls du in deinem Umfeld mit niemandem sprechen möchtest, kannst du die Telefonseelsorge anrufen oder zu einer Beratungsstelle gehen. Die Personen dort hören dir zu und versuchen, mit dir gemeinsam einen Weg zu finden.
Beispiele für schlimme Erlebnisse oder große Belastungen:
- Mobbing
- Viel Streit in der Familie oder Trennung der Eltern
- Tod einer wichtigen Person (z.B. Mutter, Vater)
- Sucht bei einem Familienmitglied
- Misshandlung (geschlagen oder verletzt werden)
- Missbrauch (weitere Infos und Hilfe bekommst du hier)
Veränderung scheint unmöglich
Es kann Situationen geben, in denen man keine Möglichkeit sieht, etwas zu verändern. Man hat das Gefühl, selbst keine Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Andere Personen scheinen immer stärker oder mächtiger zu sein als man selbst. Sie scheinen alles zu verbieten oder alles zu bestimmen, was man tut. Das kann dazu führen, dass man besonders in sehr schwierigen Situationen das Gefühl bekommt, Suizid sei die einzige Möglichkeit aus dieser Situation herauszukommen.
ABER du kannst immer selbst etwas tun! Wenn du aktiv wirst und dir Hilfe suchst, kannst du aus der Situation herauskommen. Das zeigt: DU entscheidest, wo dein Leben hinführt. DU kannst den ersten Schritt machen und etwas verändern. Gerade wenn du von den Eltern oder Lehrer:innen Druck erlebst, kannst du dir Hilfe bei anderen Erwachsenen holen. Denn jeder Mensch hat das Recht, gut behandelt zu werden und es gibt Hilfe für Menschen, die nicht gut behandelt werden! Manchmal scheint es nicht so leicht sie zu finden, aber es gibt sie!
Das Gefühl, überflüssig oder nicht wertvoll zu sein
Gerade bei Mobbing kann es vorkommen, dass den Menschen gesagt wird, sie seien es nicht wert, zu leben. Sie seien ein Fehler. Leider kann es vorkommen, dass sogar Eltern oder andere nahestehende Menschen dieses Gefühl vermitteln.
ABER das stimmt nicht! Denn auch, selbst wenn deine Gefühle dir etwas anderes sagen: Jeder Mensch ist wertvoll! Jeder Mensch hat das Recht darauf, dass er auch so gesehen wird. Ein Mensch kann Fehler machen, das bedeutet aber nicht, dass er/sie ein:e Versager:in oder Fehler ist.
Perfekt sein geht gar nicht. Daher ist es so wichtig zu unterscheiden zwischen "Ich hab' etwas Blödes gemacht" und "Ich bin als ganzer Mensch schlecht". Denn wenn man etwas Blödes gemacht hat, kann man sich entschuldigen, es wiedergutmachen oder das nächste Mal besser machen. Falls du selbst erlebst, dass du dich wegen anderen wertlos fühlst, hole dir Hilfe! Jeder Mensch hat das Recht darauf, dass man ihn respektvoll behandelt.
Suizid im Umfeld oder in den Medien
Es ist wissenschaftlich belegt, dass Berichte über Suizid z.B. im Fernsehen oder in der Zeitung dazu führen können, dass Menschen sich ebenfalls versuchen zu töten. Auch wenn es im Umfeld einer Person schon mal einen Suizid gab, kann es sein, dass er/sie eher daran denkt, sich auch zu töten. Das muss natürlich nicht so sein.
Deswegen: Falls du selbst erlebt oder davon gehört hast, dass sich jemand das Leben genommen hat, beobachte dich, deine Gefühle und deine Gedanken genau. Wenn du selbst an einen Suizid denkst, sprich mit einer vertrauten Person darüber. Du kannst auch die Telefonseelsorge oder andere Kristendienste anrufen. Denn es gibt viele Wege, etwas in deinem Leben zu verändern und wieder glücklich zu sein!
Wichtig!
Nur wenige Menschen, die sehr schwierige Zeiten erleben oder eine psychische Krankheit haben, machen einen Suizidversuch. Meistens gibt es auch nicht nur einen Grund, sondern es sind fast immer verschiedene Gründe, die dazu führen, dass eine Person sich selbst töten möchte. Und auch ein heftiger Streit oder eine besonders blöde Situation führen allein nicht gleich zu einem Suizidversuch.
Wie bei dem Waschbecken. Nur durch einen Stein im Waschbecken passiert noch nichts. Nur wenn das Waschbecken bis oben voll ist und dann auch noch der Stein dazu kommt, schwappt das Wasser über.
Was kann ich bei Suizidgedanken tun?
Nimm Suizidgedanken ernst und sprich darüber mit einer Person, der du vertraust.
Das kann ein Freund, eine Freundin, jemand aus deiner Familie oder eine andere Person aus deinem Umfeld sein. Du kannst aber auch mit der Telefonseelsorge, einem anderen Krisendienst oder einem/r Ärzt:in sprechen.
Suche dir schnell Hilfe und sorge dafür, dass du nicht allein bist mit den Gedanken.
Es kann auch sein, dass Menschen mit Suizidgedanken nicht tot sein wollen, sondern einfach nur aus einer schwierigen Situation herauskommen möchten. Dafür gibt es aber einen anderen, besseren Weg. Mit der Hilfe von anderen kannst du diesen Weg finden!
Ich habe jetzt Suizidgedanken (Akute Suizidgedanken)
Wenn du dir jetzt gerade das Leben nehmen möchtest oder Angst hast, dass du das gleich tun wirst, ist das ein Notfall. Bleib auf keinen Fall allein. Suche dir jetzt eine Person, die bei dir ist oder mit dir telefoniert.
Suche dir aber auf jeden Fall auch Hilfe bei einem/r Ärzt:in oder einem/r Psychotherapeuten:in.
Notarzt: 112
Polizei: 110
Telefonseelsorge: 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222
Wenn du eine dieser Nummern wählst, dann ist jemand für dich da und kann dich unterstützen dabei Hilfe zu bekommen.
Behandlung und Hilfe bei Suizidgedanken
Beratungsstellen
Lass dich beraten!
In Beratungsstellen arbeiten Menschen, die dich bei deinem Problem beraten. Das heißt, sie hören zu und versuchen, das Problem zu verstehen. Sie geben dir Tipps und überlegen mit dir, wo du mehr Hilfe bekommen könntest, wenn du das braucht. Du kannst dich auch ganz anonym beraten lassen. Hier findest du mehr Infos dazu:
(Suizid-)Foren
Zum Austausch mit Betroffenen
In einem sogenannten "Suizidforum" kannst du im Internet mit Menschen chatten, die Suizidgedanken haben. Wenn du nach einem Forum suchst, achte darauf, dass es ein "gutes" Forum ist. Das heißt zum Beispiel, dass es in dem Forum verboten ist, andere zum Suizid aufzufordern oder Suizidgedanken bei anderen zu verstärken. In manchen Foren sind neben den Mitglieder:innen auch Therapeut:innen oder Seelsorger:innen dabei, die für dich da sein können.
Psychotherapie
Sprich mit einer/m Therapeut:in!
Wenn die Suizidgedanken immer wieder in dir hochkommen, kann dir ein:e Psychotherapeut:in helfen. Diese Person hört dir zu und nimmt dich und deine Probleme und Wünsche ernst. Du lernst, wie du mit Suizidgedanken umgehen kannst. Du kannst auch über deine Probleme oder Belastungen sprechen und ihr sucht gemeinsam nach Lösungen dafür. Weitere Informationen findest du hier:
WICHTIG: Die Nachrichten aus einem Suizidforum können dich auch sehr stark belasten und die Suizidgedanken verstärken. Du hast dann noch mehr das Gefühl, dass es keinen anderen Weg gäbe. Besonders in schlechten Foren können die Nachrichten oder Bestärkungen zum Suizid dich mehr belasten, als dir helfen. Sei also vorsichtig, wenn du überlegst, dich in einem Forum anzumelden.
Du brauchst jetzt Hilfe?
Mehr Informationen zu verschiedenen Therapien und Hilfsangeboten findest du hier:
Für Freunde und Familie
Wenn du mitbekommst, dass eine Person sich umbringen möchte, rufe am besten die Polizei an. Die Personen dort sind dafür ausgebildet, mit so einer Situation umzugehen.
Wenn eine Person erzählt, dass sie einen Suizid begehen möchte, kann es sein, dass du dich hilflos fühlst, Angst hast oder auch wütend wirst. Versuche trotzdem ruhig zu bleiben und mache dir klar, dass es ein gutes Zeichen ist, dass die Person mit dir über ihre Gedanken und Gefühle spricht. Suche dir aber auch selbst Unterstützung, wenn du mit deinen Gedanken und Gefühlen überfordert bist oder nicht weißt, wie du der Person helfen kannst.
Suizid und Suizidalität ist ein schwieriges Thema. Es gibt keine Anleitung dafür, was einem Menschen ganz sicher hilft, der sich selbst töten möchte. In der Liste findest du ein paar Anregungen, was du tun kannst. Du solltest dir aber auch professionelle Unterstützung holen (siehe Behandlung und Hilfe oder externe Hilfsangebote).
DO's
- Ruf die Polizei, wenn die Person sich jetzt gerade das Leben nehmen will.
- Sprich die Person darauf an.
- Höre einfach zu.
- Zeige oder sage der Person, dass er/sie dir wichtig ist.
- Ermutige die Person, sich Hilfe zu holen.
- Nimm die Person ernst.
- Wenn du kannst, sei für die Person da.
- Sei dir aber auch bewusst: Du bist nicht verantwortlich. Du kannst die Probleme der Person zumeist nicht alleine lösen.
- Suche dir selbst auch Hilfe oder jemanden, mit dem du reden kannst.
DONT's
- Rede nicht die Probleme der Person klein (selbst wenn sie für dich nicht so schlimm wirken sollten).
- Mach der Person keine Vorwürfe.
- Setze sie nicht unter Druck.
- Bewerte nichts von dem, was die Person dir erzählt (z.B. "Bist du eigentlich bescheuert?!").
- Vermeide Ratschläge, wie "Das wird schon wieder!" oder vorschnelle Lösungsvorschläge für die Probleme der Person, sondern höre erst einmal zu.
- Gehe nicht davon aus, dass die Person nur Aufmerksamkeit möchte.
- Behalte kein Geheimnis für dich, das zum Tod führen kann.
WICHTIG: Erwarte NICHT, dass die Person nach einem Gespräch sofort ihr Problem einsieht und sich Hilfe holt. Es kann aber ein wichtiger Schritt sein, mit der Person zu sprechen.
Tipps und Links
Suchst du Informationen zu bestimmten psychischen Erkrankungen?
Hier findest du mehr Informationen zu verwandten Theme, wie Depressionen, Angsterkrankungen oder Sucht.
Überblick psychischer ErkrankungenAndere Websites entdecken
Weitere Informations- und Hilfeseiten zu Suizidalität haben wir hier für dich gesammelt:
Erkrankungen im Überblick
Woher wir das wissen
Agus e.V. (2022). https://www.agus-selbsthilfe.de, Abruf: März 2022.
Arbeitskreis Leben Freiburg e.V. https://www.u25-freiburg.de. Abruf: März 2022.
Beratungstelle Neuhland (2022). Schnelle, kostenfreie und anonyme Hilfe für junge Menschen in Krisensituationen. https://beratungsstelle.neuhland.net/startseite.html, Abruf: April 2022.
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) et al. (2016). Leitlinie Suizidalität im Kindes- und Jugendalter. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/028-031.html. Abruf: März 2022.
Dreier, M., Liebherz, S. & Härter, M. (2022). Suizidalität. https://www.psychenet.de/de/psychische-gesundheit/themen/suizidalitaet.html. Abruf: März 2022.
Freunde fürs Leben e.V. (2022). Suizid. https://www.frnd.de/infos/suizid/. Abruf: März 2022.
Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch (2022). https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/startseite, Abruf: April 2022.
Petermann, F. (2008). Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie (6. Auflage). Göttingen: Hogrefe.
Rotthaus, W. (2020). Suizidhandlungen von Kindern und Jugendlichen. Erkennen, verstehen, vorbeugen - Das Elternbuch (1. Auflage). Heidelberg: Carl-Auer Verlag.
Steinhausen, H.-C. (2019). Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Lehrbuch der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. 9., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. München: Elsevier.
Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Suizidalität. https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/suizidalitaet, Abruf: Dezember 2020.
Telefonseelsorge. Suizidprävention. https://www.telefonseelsorge.de/suizidpraevention/. Abruf: März 2022.
[U25] Deutschland (2022). Mailberatung von U25. https://www.u25-deutschland.de, Abruf: April 2022.
YoungMinds. Suicidal Feelings. https://youngminds.org.uk/find-help/feelings-and-symptoms/suicidal-feelings/, Abruf: Dezember 2020.