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Was ist eine Magersucht?
Die eigenen Gedanken kreisen sehr viel um die Themen Essen, Figur und Gewicht. Denn die Stimme im eigenen Kopf schreit:
- „Je weniger desto besser.“ oder
- „Auf keinen Fall zunehmen.“
Vielleicht ist man auch stolz darauf, noch weniger zu wiegen als andere oder die eigene niedrige Gewichtsgrenze erneut geknackt zu haben. Ich und die Essstörung, meine beste Freundin, die mir niemand wegnehmen kann.
Das Problem? Die Nachteile der Magersucht überwiegen jedoch eindeutig die Vorteile. Man ist nicht glücklich, schadet seinem Körper und es ist meist lebensgefährlich. Der Preis für ein niedriges Gewicht und einen mageren Körper ist zu hoch. Da wieder raus zu kommen, ist herausfordernd, aber mit professioneller, familiärer und freundschaftlicher Hilfe ist es zu schaffen.
Obwohl man bei einer Magersucht meist das Gefühl hat, alles unter Kontrolle zu haben, kann nichts zu essen wie eine Sucht sein. Es erscheint unmöglich, damit aufzuhören. Denn, auch wenn es so einfach klingt „Einfach wieder mehr essen“ – das funktioniert dann oft nicht mehr. Man kann die eigenen Körpersignale (wie z.B. Hunger) nicht mehr so gut spüren und verliert das Gefühl dafür, was der Körper braucht.
Daher ist es sehr wichtig, dass man sich mit einer Magersucht Hilfe holt.
Kurz erklärt...
Bei einer Magersucht - Expert:innen nennen das Anorexia nervosa - versucht man mit allen Mitteln eine immer niedrigere Gewichtsgrenze zu erreichen, gleichzeitig fühlt man sich aber zu dick (Körperschemastörung). Das führt dazu, dass man oft in kurzer Zeit sehr stark abnimmt oder ein ungesund niedriges Körpergewicht hat. Um auf keinen Fall zuzunehmen, isst man sehr wenig oder nur bestimmte Nahrungsmittel.
Die Betroffenen selbst sind sich der Gefahr meist nicht bewusst, denn abnehmen und sportlich sein ist gesellschaftlich sehr anerkannt. Sowohl die Methoden um Abzunehmen sind ungesund, aber auch der Nährstoffmangel und ein niedriger Körperfettanteil führen zu gesundheitliche Folgen (z.B. Osteoporose, Herzrhythmusstörungen, Kleinwuchs und Kinderlosigkeit) und sind sogar tödlich.
Du möchtest wissen, woran man eine Magersucht erkennt und wie sie entsteht? Dann kannst du auf dieser Seite mehr dazu erfahren! Hier kannst du dich auch über Hilfsangebote informieren oder Tipps erhalten, wie man sich als Angehörige:r Betroffenen gegenüber am besten verhält.
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Mehr Informationen zu verschiedenen Therapien und Hilfsangeboten findest du hier:
HilfsangeboteWas sind Anzeichen einer Magersucht?
- Starker Gewichtsverlust ohne körperliche Ursachen
- Große Angst vor einem Körper, der nicht den Idealvorstellungen oder gesellschaftlichen Schönheitsidealen entspricht
- Nur ganz bestimmte Nahrungsmittel essen (z.B. nur Gemüse oder nur Brei)
- Bestimmte Nahrungsmittel vermeiden oder sich selbst verbieten (z.B. Zucker, Fett oder Kohlenhydrate)
- Sehr viel Bewegung
- Erbrechen, Abführmittel nehmen oder Insulin Purging, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden
- Sich ein immer niedrigeres Körpergewicht als Ziel setzen
- Gedanken kreisen ständig um die Themen Essen, Figur und Gewicht
- Körperliches Kontrollverhalten (z.B. Kalorien zählen, Körperumfang messen oder vor dem Spiegel überprüfen)
- Ungern mit anderen essen oder Treffen vermeiden, bei denen gegessen wird
- Andere Menschen belügen, um nicht essen zu müssen („Ich habe schon gegessen.“)
Wenn du mehrere dieser Anzeichen über einige Wochen oder sogar Monate bei dir beobachtest, sprich mit einer vertrauten Person oder hole dir Hilfe.
WICHTIG: Das sind nur Anhaltspunkte. Ob wirklich eine Magersucht vorliegt, kann nur ein/e Ärzt:in oder Psychotherapeut:in entscheiden.
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So richtig kann dir zwar nur ein:e Ärzt:in oder ein:e Psychotherapeut:in sagen, hier kannst du aber einen ersten Eindruck bekommen.
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Magersucht: Was kann mir helfen?
Behandlung & Hilfe Tipps & LinksArten von Essstörungen: Finde hier weitere Informationen zu:
Welche Essstörungen gibt es?
Essstörungen können sehr unterschiedlich aussehen. Die drei häufigsten Arten von Essstörungen sind Binge-Eating, Bulimie (Bulimia nervosa) und Magersucht (Anorexia nervosa).
WICHTIG: Es gibt noch viele weitere Arten von Essstörungen, die hier nicht aufgelistet werden (z.B. das Pica-Syndrom).
Folgen einer Magersucht
Folgen für den Körper
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Dir ist ständig kalt.
- Organe werden geschädigt
- Muskelabbau
- Das Herz wird schwächer.
- Herzhythmusstörungen
- Kreislaufprobleme, niedriger Pulsschlag
- Knochenschwund (Osteoporose)
- Schwächeres Immunsystem; Du wirst öfter krank.
- Hormone, die den Körper und auch Gefühle steuern, geraten durcheinander.
- Lanugo-Behaarung (Flaum, vor allem am Rücken und den Armen)
- Ausbleiben der Periode
- Schäden im Mund, an den Zähnen oder an der Speiseröhre durch das Erbrechen
- Haarausfall, brüchige Nägel, trockene Haut
- Einschränkungen beim Denken und Gedächtnis durch hirnorganische Veränderungen
Folgen für Gedanken und Gefühle
- Du bist nicht gut drauf und hast zu nichts Lust.
- Der Körper schaltet in den Überlebensmodus, daher denkst du nur noch ans Essen.
- Konzentrationsprobleme, Gedächtnisprobleme
- Extreme Stimmungsschwankungen (Die Hormone geraten durcheinander.)
- Möglicherweise weitere psychische Erkrankungen, wie z.B. Depression oder Angststörungen
- Keine Lust auf Sex
- Du triffst dich nicht mehr mit Leuten.
Behandlung und Hilfe
Bei einer Magersucht hat man meist nicht das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Man hat das Gefühl, die Kontrolle über sich und seinen Körper zu haben. Und diese Kontrolle möchte man nicht aufgeben.
Manchmal ist man sogar stolz darauf. Man hat das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Man bemerkt dabei aber nicht, dass man in Wirklichkeit die Kontrolle über sein Essverhalten schon längst verloren hat.
Deshalb ist es wichtig, dass du dir mit einer Magersucht Hilfe holst.
Bei sehr niedrigem Körpergewicht - Schnell handeln!
Starkes Untergewicht (BMI < 16) kann schlimme Folgen für deinen Körper haben. Im schlimmsten Fall kannst du daran sterben. Expert:innen betrachten verschiedene Maße zur Einschätzung, ob jemand im Untergewicht ist. Hier spielt das Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht (BMI), der Körperfettanteil und die Muskelmasse eine Rolle. Es ist wichtig, nicht nur einzelne Maße zu betrachten, sondern alle gemeinsam.
Für Kinder und Jugendliche gibt es übrigens spezielle BMI-Rechner, die berücksichtigen, dass sich in dieser Altersspanne der Körper ständig verändert (man wird immer größer und nimmt auch an Gewicht zu). Ein BMI-Rechner, der speziell für Kinder und Jugendliche ist, findest du beispielsweise hier:
Wenn dein Gewicht und deine Größe anzeigen, dass du starkes Untergewicht hast, sprich mit einem/r Ärzt:in darüber - auch wenn dein Gefühl dir etwas anderes sagt.
Der BMI kann "Extremfälle" nicht so gut abbilden. Wenn z.B. ein großer Mann intensiv Sport betreibt und dadurch viel Muskelmasse aufbaut, erhöht sich auch sein Gewicht. Da der BMI nicht zwischen Fett- und Muskelmasse unterscheidet, kann es in seltenen Fällen passieren, dass eine sehr muskulöse Person laut BMI Übergewicht hat.
Therapie
In einer Therapie kannst du dich und deinen Körper besser kennenlernen. Du lernst, was dein Körper braucht und wie du gut für ihn sorgen kannst. Therapeut:innen helfen dir auch dabei, ein gesundes Körpergewicht zu halten.
Eine Therapie kann dir außerdem helfen, zufriedener mit dir und deinem Körper zu sein und dich so zu akzeptieren, wie du bist. Du kannst auch über all deine Probleme oder Schwierigkeiten sprechen. Therapeut:innen können dir helfen Lösungen zu finden.
Ärzt:innen
Weil bei einer Essstörung auch körperliche Schäden entstehen können, ist es wichtig, dass ein/e Ärzt:in an der Behandlung beteiligt ist.
Ein/e Ärzt:in kann dir auch Tipps geben, wo du die Hilfe bekommen kannst, die du brauchst.
Klinik
Wenn dein Gewicht bereits lebensgefährlich niedrig ist, ist es das Beste in eine Klinik zu gehen.
Eine Behandlung in der Klinik kann Vorteile haben
Schnelle Hilfe bei Krisen rund um die Uhr
Es gibt Ärzt:innen, die sich gut um körperliche Probleme kümmern können
Mehrere verschiedene Therapieangebote
Abstand vom normalen Umfeld kann dir gut tun
Routine und ein fester Tagesablauf helfen beim Gesund werden
Austausch mit anderen Betroffenen
WG
Manchen Personen mit einer Essstörung hilft es, für eine Weile in einer speziellen WG oder in einer Klinik zu wohnen.
Dort helfen dir Fachleute, mit den Gedanken und dem Verhalten umzugehen, die mit einer Essstörung verbunden sind. Viele Patient:innen erleben dabei, dass sich Personen mit einem ähnlichen Problem gegenseitig unterstützen können.
Es ist wichtig, dass du zusammen mit einem/r Expert:in aussuchst, welche Hilfe du brauchst und welches Angebot zu dir passt. Du solltest das Angebot finden, dass dir am besten helfen kann. Dabei kannst du dich auch beraten lassen. Wenn du dich bei einer Behandlung oder in einem Hilfsangebot nicht wohl fühlst, kannst du das auch ansprechen und nach einer anderen Möglichkeit suchen.
Mehr Informationen zu verschiedenen Therapien und Hilfsangeboten findest du hier:
Woher kommt eine Magersucht?
Magersucht – oder Anorexie – hat nicht immer einen bestimmten Grund. Fast immer sind es mehrere Ursachen, die zusammenkommen, wenn eine Magersucht entsteht. Es kann auch für jeden Menschen mit Magersucht andere Gründe geben.
Veränderungen des Körpers in der Pubertät
In der Pubertät verändert sich der Körper. Das ist nicht nur für den Körper selbst, sondern auch für den Kopf eine Umstellung. Man muss sich an sein neues Aussehen gewöhnen. Der Körper wird weiblicher oder männlicher und das kann auch das Gefühl auslösen, unförmig oder komisch auszusehen. Das ist ganz normal.
Es kann aber sein, dass eine Person mit der Veränderung nicht gut zurechtkommt und versucht sie zu beeinflussen oder zu verhindern.
Mobbing
Bist du schonmal wegen deines Aussehens gemobbt worden? Zum Beispiel: „Du bist hässlich, du bist fett.“
Das kann eine Person sehr verletzen. Es kann dazu führen, dass diese versucht, ihr Aussehen mit allen Mitteln zu verändern. Wenn er/sie abnimmt und dann von anderen Komplimente oder Bewunderung bekommt, wie zum Beispiel: „Wie schaffst du das nur? Das würde ich auch gern können“, oder „Du bist so dünn.“, dann verstärkt das den Gedanken: „Nur wenn ich dünn bin, mögen mich andere und finden mich toll.“
WICHTIG: Einige Personen mit Magersucht erzählen, dass das Mobbing nicht unbedingt aufhört, weil man dünn ist. Mobbing hat nichts damit zu tun, dass etwas an dir falsch ist. Es sind die anderen, die dich falsch behandeln.
Schönheitsideale
Es gibt immer mehr wissenschaftliche Belege dafür, dass es einen Zusammenhang von Magersucht und Schönheitsidealen gibt. Im Fernsehen oder auf Social Media sieht man viele Menschen, die sehr dünn sind. Man kann den Eindruck bekommen: Nur wer dünn ist, ist schön und beliebt.
Oder auch: Alle anderen sind perfekt, nur ich nicht. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Bilder nur bestimmte Winkel zeigen, vor dem Essen gemacht wurden, ein Filter benutzt oder auch oft bearbeitet wurden. Die Person auf dem Foto sieht in der Realität oft selbst nicht so „perfekt“ aus wie auf den Fotos.
Einen ähnlichen Effekt wie Social Media können auch manche Sportarten haben, wie z.B. Ballett oder Leichtathletik. In diesen Sportarten geht es oft darum, den Körper zu perfektionieren.
Leistung beweisen
Hoher Leistungsdruck kann eine Ursache für Magersucht sein. Dabei kann es sein, dass der Druck von Eltern oder Lehrer:innen kommt, häufig setzt der/die Betroffene sich jedoch selbst sehr unter Druck. Eine Person kann auch insgesamt sehr unzufrieden mit sich sein. Mit dem Abnehmen und der Kontrolle beim Essen haben die Personen das Gefühl, etwas besser, perfekter zu werden. Das Abnehmen erscheint als eine besonders gute Leistung. Viele Personen mit einer Magersucht sind sehr stolz darauf, so wenig zu essen oder so dünn zu sein.
Doch das Gewicht allein macht dich nicht aus. Du bist viel mehr. Du hast andere Eigenschaften und Fähigkeiten, die dich besonders und wertvoll machen. Nur siehst du sie nicht. Und dein Körper ist viel mehr als nur sein äußeres Erscheinungsbild. In einer Therapie kannst du lernen, wie du mit Druck besser umgehen kannst. Du kannst auch lernen, wie du zufriedener sein kannst – mit deinem Körper und mit dir selbst.
Kontrolle/Alles im Griff haben
Es gibt Situationen, in denen man das Gefühl hat, nichts unter Kontrolle zu haben.
Beispiele für Situationen oder Veränderungen:
- Probleme/heftiger Streit in der Familie
- Große Veränderungen, wie ein Umzug oder die Trennung der Eltern
- Probleme in der Schule oder mit Freund:innen
- Sehr strenge Regeln oder das Gefühl, dass andere immer alles für einen selbst bestimmen
Dinge verändern sich, ohne dass man es möchte und ohne dass man das beeinflussen kann. Die Magersucht kann in solchen Situationen benutzt werden, um wenigstens in einem Bereich seines Lebens die Kontrolle zu haben. Denn bei der Magersucht kontrolliert man sehr genau seinen Körper und das Essen. Das kann einem das Gefühl (zurück-)geben: Ich habe etwas im Griff!
Die Probleme dabei? Die eigentlichen Schwierigkeiten werden nicht gelöst. Sie werden nur überdeckt.
Starke Beschäftigung mit Sport und Fitness
Sport ist grundsätzliche etwas Gutes für den Körper. Und er kann sogar richtig gut für deine psychische Gesundheit sein. Schwierig wird es aber, wenn du an nichts anderes denken kannst und alles aufgibst, um Sport zu treiben.
Oder wenn du in deiner Sportart sehr großen Druck erlebst, dünn zu sein. Schwierig ist es auch, wenn du Sport treibst, um abzunehmen oder um direkt wieder die Kalorien zu verbrennen, die du zuvor gegessen hast.
WICHTIG: Die Sportart selbst ist nicht der Grund für die Magersucht. Falls du viel Sport machst, aber dennoch genügend isst und ansonsten keine Anzeichen von Magersucht an dir beobachtest, musst du dir keine Sorgen machen.
Magersucht als Hilferuf/Probleme sichtbar machen/Andere sollen sehen, dass es mir schlecht geht
Es kommt vor, dass Personen mit Magersucht große Schwierigkeiten oder Probleme in ihrem Leben haben. Die Magersucht kann dann eine Methode sein, um anderen Menschen zu zeigen: „Mir geht es schlecht!“.
Es kann auch sein, dass die Person das gar nicht bewusst macht. Manche Menschen merken erst bei einer Therapie, warum sie wirklich eine Magersucht bekommen haben.
WICHTIG: Sag einer Person mit Magersucht nicht, dass sie das doch nur macht, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Lies die die Do’s und Don’ts durch, um herauszufinden, wie du der Person helfen kannst.
Für Freunde und Familie
Eine Person mit Magersucht sieht oft selbst nicht so schnell ein, dass sie ihrem Körper schadet. Das gehört zu dieser Krankheit dazu. Sei daher nicht enttäuscht oder wütend, wenn die Person ihr Verhalten nicht gleich ändert. Sei geduldig!
Achte aber auch darauf, dass es dich nicht zu sehr belastet, dich um die Person zu kümmern. Falls es dir zu viel wird, sprich mit einer anderen Person darüber oder hole dir Hilfe.
Wenn eine Person selbst nicht gegen die Krankheit kämpfen möchte, kann man oft nicht viel tun. Hier findest du aber ein paar Tipps, wie du mit einer Person mit Magersucht umgehen kannst:
DO's
- Frage die Person aufrichtig, wie es ihr geht.
- Sprich die Person in einem ruhigen Moment offen auf deinen Verdacht an. Erzähle dabei von deinen eigenen Beobachtungen und Gedanken. („Ich habe gesehen, dass du in letzter Zeit sehr viel abgenommen hast.“)
- Informiere dich selbst – oder besser informiert euch gemeinsam – über Essstörungen und Hilfsangebote.
- Motiviere die Person immer wieder, sich Hilfe zu suchen (VORSICHT: nicht zu viel).
- Habe Geduld dabei!
- Unterstütze die Person, wenn sie sich Hilfe holt oder eine Therapie beginnt.
- Sei für die Person da und höre ihr zu.
- Lobe die Person auch für kleine Erfolge.
- Macht gemeinsam schöne Dinge.
DONT's
- Mache keine Vorwürfe.
- Zwinge die Person nicht zum Essen oder zu einer Therapie. Es sei denn, es besteht akute Lebensgefahr!
- Sei nicht zu fürsorglich oder besorgt.
- Rede nicht ständig über Essen oder Kochen, selbst wenn die Person darüber reden möchte.
- Verheimliche oder verstecke die Krankheit nicht.
- Versprich der Person NICHT, dass du niemandem davon erzählst. Es kann z.B. sein, dass du dir für dich oder für die Person Hilfe holen möchtest, wenn es sehr ernst wird und du dieses Versprechen brechen musst.
WICHTIG: Wenn Ihr Kind oder dein/e Freund:in starkes Untergewicht hat oder in kurzer Zeit sehr viel Gewicht verliert, solltest du handeln und mit der Person nach Hilfe suchen oder zu einem/r Ärzt:in gehen.
Tipps und Links
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Woher wir das wissen
- Steinhausen, Hans-Christoph (2019): Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Lehrbuch der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. 9., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. München: Elsevier.
- Graubner, Bernd (Hg.) (2018): ICD-10-GM 2018. Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme : 10. Revision - German Modification. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information. Köln: Deutscher Ärzteverlag
- Simchen, H. (2020). Essstörungen und persönlichkeit : Magersucht, bulimie und übergewicht - warum essen und hungern zur sucht werden : magersucht, bulimie und übergewicht - warum essen und hungern zur sucht werden. ProQuest Ebook Central https://ebookcentral.proquest.com
- BZgA. Auslösende Faktoren für Essstörungen. (o.J.). Abgerufen Oktober 2020, von https://www.bzga-essstoerungen.de/was-sind-essstoerungen/ausloesende-faktoren/