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Was ist eine Bulimie?
Für gewöhnlich essen wir, wenn wir Hunger haben. Normalerweise signalisiert uns unser Körper, sobald wir genug gegessen haben und satt sind.
Bei einer Bulimie hingegen erlebt man immer wieder regelrechte Essattacken. Dabei isst man innerhalb kurzer Zeit sehr große Mengen, bis man so vollgegessen ist, dass einem der Magen sehr weh tut. Anschließend fühlt man sich schlecht, ist traurig, dass man so viel gegessen hat oder ekelt sich sogar vor sich selbst. Man versucht, die zugenommenen Kalorien und das Essen wieder loszuwerden, auch mit harten Methoden wie beispielsweise Erbrechen oder Medikamente.
Kurz erklärt...
Bei einer Bulimie hat man immer wieder Essanfälle, bei denen man in kurzer Zeit große Mengen isst. Dabei kann es sich anfühlen, als hätte man die Kontrolle über sein eigenes Essverhalten verloren. Gleichzeitig hat man aber Angst zuzunehmen, oder fühlt sich im eigenen Körper nicht wohl. Deswegen versucht man mit verschiedenen Mitteln das Essen wieder loszuwerden oder Gewicht zu verlieren, zum Beispiel durch sehr viel Sport, Diäten oder Erbrechen nach dem Essen. Oft beschäftigt man sich sehr viel mit dem Thema Essen und vernachlässigt andere Lebensbereiche.
Es ist sehr wichtig, sich bei einer Bulimie Hilfe zu suchen! Man ist zwar nicht wie bei einer Anorexie (Magersucht) sehr stark untergewichtig, aber die Bulimie kann dem Körper trotzdem stark schaden, was auch zum Tod führen kann.
Du fragst dich, was daran so schlimm sein soll, wie eine Bulimie entstehen kann oder wie du da am besten wieder rauskommst? Dann findest du auf dieser Seite mehr Infos dazu!
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Mehr Informationen zu verschiedenen Therapien und Hilfsangeboten findest du hier:
HilfsangeboteMerkmale einer Bulimie
Bei einer Bulimie erleben Personen immer wieder Essanfälle (einmal in der Woche oder öfter). Bei einem Essanfall verliert man die Kontrolle über sein Essen: Man isst dabei sehr viel in kurzer Zeit.
Was ist ein Essanfall?
- Man isst sehr große Mengen in sehr kurzer Zeit, zum Beispiel drei Tiefkühlpizzen in 30 Minuten
- Oft isst man dabei Lebensmittel, die man sich sonst selbst verbietet (z.B. Fast Food oder Süßigkeiten)
- Man hat Essattacken, auch wenn man keinen Hunger hat
- Man isst weiter, bis man so voll ist, dass es weh tut
- Aus Scham isst man allein und heimlich, zum Beispiel nachts oder wenn man allein zu Hause ist
- Nach dem Anfall empfindet man Ekel über sich selbst, fühlt sich schuldig oder traurig
Weitere Merkmale der Bulimie...
- Man hat große Angst vor dem Zunehmen
- Man schätzt sich selbst als zu dick ein
- Man macht etwas, um nicht zuzunehmen, zum Beispiel sich nach dem Essen erbrechen, sehr viel Sport machen, Diäten machen, Medikamente nehmen, mit denen man das Essen schnell wieder loswird oder mit denen man weniger Hunger spürt
- Die Gedanken kreisen dauernd um das Thema "Essen"
- Man beschäftigt sich viel mit dem Thema "Essen"
WICHTIG: Das sind Anhaltspunkte. Ob wirklich eine psychische Erkrankung vorliegt, kann nur ein/e Ärzt:in oder Therapeut:in entscheiden.
Welche Folgen hat die Bulimie für den Körper und die Psyche?
Eine Bulimie kann deinem Körper ernsthaft schaden, deshalb ist es wichtig, dass du dir Hilfe holst.
Diese Folgen kann eine Bulimie haben:
Aufsteigende Magensäure beim Erbrechen verursacht...
- eine Anschwellung der Backen,
- Verletzungen und Entzündungen der Speiseröhre,
- Zahnschäden, Anfälligkeit für Karies
Gefährlicher Mineralstoffmangel durch Erbrechen und Einnahme von Abführmittel führt zu...
- Störungen des Herzrhythmus
- Nierenschäden
- Verdauungsprobleme
- schwachen und brüchigen Knochen
- Ausbleiben der Periode
Folgen für die Psyche sind...
- Schuld- oder Schamgefühle
- Angst
- Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper
- Traurigkeit
- Einsamkeit, weil man sich niemandem anvertraut
Folgen für das Leben und die Mitmenschen...
- weniger Platz im Leben für andere Dinge außer "Essen"
- Kontakt zu Freund:innen geht verloren
- schlechtere Noten in der Schule
- Probleme Zuhause
Arten - Wo ist der Unterschied zu...
Magersucht (Anorexie)
Viele Anzeichen einer Bulimie können auch gleichzeitig Anzeichen für eine anere Essstörung sein. Wenn du dich übergibst, viel Sport machst und sehr auf deine Ernährung achtest, kann es auch sein, dass du eine Magersucht, auch Anorexie genannt, hast. Personen mit einer Anorexie haben auch große Angst vor dem Zunehmen oder Dicksein und versuchen, das zu verhindern. Man hat allerdings meist eher keine oder nur ganz selten Essanfälle. Außerdem ist man bei einer Magersucht untergewichtig.
Mehr Informationen zu Magersucht bzw. Anorexie findest du hier.
Binge-Eating
Bei Binge-Eating können auch viele Merkmale der Bulimie auftreten. Vor allem die Essanfälle sind für beide Erkrankungen typisch. Der Hauptunterschied ist, dass Personen mit einer Binge-Eating Störung eher wenig oder nichts gegen das Zunehmen tun.
Mehr Informationen zu Binge-Eating findest du hier.
Magersucht (Anorexie)
Viele Anzeichen einer Bulimie können auch gleichzeitig Anzeichen für eine andere Essstörung sein. Wenn du dich übergibst, viel Sport machst und sehr auf deine Ernährung achtest, kann es auch sein, dass du eine Magersucht, auch Anorexie genannt, hast. Personen mit einer Anorexie haben auch große Angst vor dem Zunehmen oder Dicksein und versuchen, das zu verhindern. Man hat allerdings meist eher keine oder nur ganz selten Essanfälle. Außerdem ist man bei einer Magersucht untergewichtig.
Mehr Informationen zu Magersucht bzw. Anorexie findest du hier.
Binge-Eating
Bei Binge-Eating können auch viele Merkmale der Bulimie auftreten. Vor allem die Essanfälle sind für beide Erkrankungen typisch. Der Hauptunterschied ist, dass Personen mit einer Binge-Eating Störung eher wenig oder nichts gegen das Zunehmen tun.
Mehr Informationen zu Binge-Eating findest du hier.
Habe ich eine Essstörung?
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So richtig kann dir zwar nur ein:e Ärzt:in oder ein:e Psychotherapeut:in sagen, hier kannst du aber einen ersten Eindruck bekommen.
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Bulimie: Was kann mir helfen?
Behandlung & Hilfe Tipps & LinksArten von Essstörungen: Finde hier weitere Informationen zu:
Welche Essstörungen gibt es?
Essstörungen können sehr unterschiedlich aussehen. Die drei häufigsten Arten von Essstörungen sind Binge-Eating, Bulimie (Bulimia nervosa) und Magersucht (Anorexia nervosa).
WICHTIG: Es gibt noch viele weitere Arten von Essstörungen, die hier nicht aufgelistet werden (z.B. das Pica-Syndrom).
Wie entsteht Bulimie?
Warum jemand eine Bulimie bekommt, ist eine ganz schön schwierige Frage. In der Wissenschaft gibt es Theorien, wie eine Bulimie entstehen kann. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.
Kreislauf bei Essanfällen
Bei Essattacken ist es oft ein Kreislauf, der nur schwer zu durchbrechen ist.
- Wird über längere Zeit zu wenig gegessen, wird das Risiko für eine Heißhungerattacke (Essanfall) größer.
- Ein Essanfall steigert die Angst vor dem Zunehmen.
- Durch die Angst vor dem Zunehmen wird zu Gegenmaßnahmen gegriffen, wie beispielsweise Erbrechen oder die Einnahme von Abführmitteln.
- Daraus entstehen dann wieder die Gefühle von Hoffnungslosigkeit, Schuld oder Scham.
- Diese Gefühle führen wieder zu Diäten oder Fastenperioden.
- Der Kreislauf beginnt erneut.
Entstehung - Gründe für eine Bulimie
Wunsch nach Sicherheit oder Kontrolle
Als Jugendliche stellen wir uns häufig Fragen wie "Wer bin ich? Was will ich im Leben erreichen? Wo gehöre ich hin?" Manchmal machen diese Fragen einen so unsicher, dass man nach etwas sucht, das man gerade kontrollieren kann. Das kann dann das eigene Essverhalten sein. Man beginnt zum Beispiel auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten oder isst insgesamt weniger. Das kann der erste Schritt in dem oben beschriebenen Kreislauf sein.
Auch wenn es bei der Bulimie oberflächlich um den Körper und um Essen geht, ist unter der Oberfläche oft der Umgang mit den eigenen Gefühlen ein wichtiges Thema. Manchmal fühlt es sich bei unangenehmen Gefühlen so an, als könnte man sie nicht länger aushalten. Das Hungern oder die Essanfälle bei der Bulimie können ein Ventil sein, um diese Gefühle zumindest für eine kurze Zeit nicht mehr spüren zu müssen.
Veränderungen am Körper
In der Pubertät verändert sich der Körper und vielleicht kommt er einem eine Zeit lang fremd und unförmig vor. Man versucht, das eigene Aussehen durch Regeln beim Essen zu verändern. Dadurch kann eine Essstörung ausgelöst werden.
"Schönheitsideale"
Soziale Medien, Werbung und Filme können die Traumvorstellung, die man von seinem Gewicht oder Aussehen hat, beeinflussen. Du hast dann vielleicht ein Bild in deinem Kopf, wie du gerne aussehen möchtest, das aber eigentlich unrealistisch ist. Vielleicht macht es dir auch Druck, in den Medien lauter Menschen zu sehen, die scheinbar eine „perfekte“ Figur haben. Die meisten Bilder auf Social Media sind aber bearbeitet. Das heißt, selbst die Menschen auf den Bildern sehen gar nicht wirklich so aus. Regelmäßig solche Bilder zu sehen, kann aber zu unrealistischen Vorstellungen von Schönheit führen. Diese Vorstellung hat er nicht mehr viel zu tun mit echten und unperfekt schönen Körpern.
Soziales Umfeld
Menschen in deinem Umfeld oder manche Ereignisse können dich, deine Gedanken und deine Gefühle verändern. Manchmal kann das dazu führen, dass man eine psychische Erkrankung, wie eine Essstörung entwickelt.
Beispiele:
- Du hast Stress in der Familie oder in der Schule.
- Du fühlst dich hohen Leistungsdruck oder Erwartungen ausgesetzt.
- Etwas Schlimmes ist passiert, dass es dich sehr traurig oder wütend macht.
- Jemand hat dich angefasst oder eine intime Grenze von dir überschritten, womit du nicht einverstanden warst.
- Jemand hat fiese Kommentare über dein Aussehen oder Gewicht gemacht.
- Bei deinen Freund:innen spielt "dünn sein" und "nicht essen" eine große Rolle.
Behandlung und Hilfe bei einer Bulimie
Die Bulimie ist eine Krankheit, die du ernst nehmen solltest. Eine Behandlung ist deshalb wichtig. Es gilt: Je früher du dir Hilfe suchst, desto größer ist die Aussicht auf Erfolg!
Schritt 1
Sprich mit einer Vertrauensperson!
Hast du einen Menschen in deinem Umfeld, mit dem du über deine Bulimie sprechen kannst? Vielleicht deine Eltern, ein:e Freund:in oder Geschwister? Es kann hilfreich sein, gemeinsam nach Hilfe zu suchen.
Schritt 2
Termin bei deinem/r Hausärzt:in!
Du kannst auch mit deine/r Hausärzt:in oder Kinderärzt:in über deine Bulimie reden. Er/sie kann dir helfen eine:n Psychotherapeut:in zu finden.
Schritt 3
Gehe zu einer Beratungsstelle!
Immer für dich da sind Beratungsstellen, die mit dir zusammen Lösungen finden. Du kannst dich auch ganz anonym beraten lassen. Hier findest du mehr Infos dazu:
Ziele der Behandlung sind, dass du lernst...
- die Krankheit zu verstehen.
- langfristig gesund zu essen (ohne Essanfälle und ohne Erbrechen).
- mit der Krankheit umzugehen.
- über deine Sorgen und Probleme zu sprechen.
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten und Therapieformen.
Hier findest du weitere Informationen zu verschiedenen Hilfsangeboten.
Für Freunde und Familie
Machst du dir Sorgen, dass jemand aus deiner Familie oder aus deinem Freundeskreis an einer Bulimie erkrankt ist?
Hier kannst du Informationen dazu finden, wie du vorgehen kannst, um dieser Person zu helfen:
DO's
- Nimm die Person ernst. Bulimie ist eine sehr gefährliche Erkrankung, die nicht einfach abgestellt werden kann.
- Sprich offen an, welche Veränderungen du bei der Person festgestellt hast.
- Erkläre der Person, warum du dir Sorgen um sie machst.
- Sei geduldig. Die Entscheidung für eine Therapie ist schwierig und muss von der Person selbst getroffen werden. Bei manchen dauert das Jahre.
- Zeige Verständnis für das Leiden der Person.
- Biete deine Unterstützung bei der Hilfesuche an.
DONT's
- Überfordere die Person nicht.
- Verurteile oder bedrohe die Person nicht.
- Triff keine wichtigen Entscheidungen für die Person. Die Entscheidung für eine Therapie ist schwierig und muss von der Person selbst getroffen werden.
- Versprich der Person NICHT, dass du niemandem davon erzählst. Es kann z.B. sein, dass du dir für dich oder die Person Hilfe holen möchtest, wenn es sehr ernst wird und du dieses Versprechen brechen musst.
Tipps und Links
Suchst du Informationen zu bestimmten Essstörungen?
Hier findest du mehr Informationen zu den verschiedenen Arten von Essstörungen.
Arten von EsstörungenAndere Websites entdecken
Weitere Informations- und Hilfeseiten zu Essstörungen haben wir hier für dich gesammelt:
Erkrankungen im Überblick
Woher wir das wissen
ANAD - Hilfe durch Freunde. Anad.de, Abruf: Oktober 2020.https://www.anad.de/essstoerungen/hilfe-durch-aussenstehende/freunde.php
BzgA Essstörungen - Was können Angehörige und andere tun?. bzga-essstoerungen.de, Abruf: Oktober 2020.https://www.bzga-essstoerungen.de/was-koennen-angehoerige-andere-tun/
Cinderella Beratung. Bulimie-Programm. https://cinderella-beratung.de, Abruf: März 2022.
Falkai, P. & Döpfner, M. (2015). Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen - DSM-5. Göttingen: Hogrefe.
Graubner, Bernd (Hg.) (2018): ICD-10-GM 2018. Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme : 10. Revision - German Modification. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information. Köln: Deutscher Ärzteverlag
Kassenärztliche Bundesvereinigung. Gesundheitsinfos Essstörungen. https://www.kbv.de/html/7422.php, Abruf: März 2022.
Steinhausen, Hans-Christoph (2019): Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Lehrbuch der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. 9., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. München: Elsevier.
Therapienetz Essstörung. tness.de, Abruf: März 2022.https://www.tness.de
Waage e.V. online. https://essstoerungen-onlineberatung.de, Abruf: März 2022