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Was ist Binge-Eating?
Hast du immer wieder Essanfälle bei denen du…
… riesige Mengen an Essen in sehr kurzer Zeit isst?
… beispielsweise mehrere Packungen Käse, einige Tüten Chips oder mehrere Packungen Eis zu dir nimmst?
… auch Dinge isst, die die meisten anderen Menschen so nicht essen würden, wie zum Beispiel tiefgefrorene Fertiggerichte oder trockene Nudeln?
Kurz erklärt...
Personen, die unter Binge-Eating leiden, haben immer wieder Essanfälle, bei denen sie sehr große Mengen in kurzer Zeit essen. Während einer Essattacke haben sie oft das Gefühl, keine Kontrolle mehr darüber zu haben, was und wie viel sie essen. Personen mit Binge-Eating erzählen außerdem häufig von Ekel, Scham und Schuldgefühlen nach einem Essanfall. Deswegen versuchen sie diese Anfälle vor anderen zu verstecken.
Personen mit Binge-Eating leiden oft unter der Krankheit und deshalb ist es besonders wichtig, dass sie Hilfe bekommen. Mit einer Therapie kann man zum Beispiel lernen, mit den Essanfällen besser umzugehen.
Du möchtest wissen, woran man Binge-Eating erkennt und wie es entsteht? Dann kannst du auf dieser Seite mehr dazu erfahren! Hier kannst du dich auch über Hilfsangebote informieren oder Tipps erhalten, wie man sich als Angehörige:r Betroffenen gegenüber am besten verhält.
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Mehr Informationen zu verschiedenen Therapien und Hilfsangeboten findest du hier:
HilfsangeboteWoran erkenne ich Binge-Eating?
- Regelmäßige Essanfälle, mindestens 1x in der Woche und mindestens 3 Monate lang
- Bei einem Essanfall das Gefühl haben, nicht mehr die Kontrolle darüber zu haben, was und wie viel man isst
- Häufig Übergewicht
- Aus Scham und Ekel vor sich selbst werden Treffen mit Freund:innen häufig abgesagt oder man hört mit Hobbys auf
- Selten werden Maßnahmen ergriffen, um die zu sich genommenen Kalorien wieder loszuwerden, z.B. durch Erbrechen, Sport oder sonstige Gegenmaßnahmen
Ein Essanfall kann beispielsweise so ablaufen:
- sehr große Mengen an Essen in sehr kurzer Zeit essen, zum Beispiel sieben Tiefkühlpizzen in 30 Minuten
- man isst auch Dinge, die gar nicht so richtig schmecken, zum Beispiel noch tiefgefrorenes Essen oder ungekochte Nudeln
- die Essattacken treten auf, auch wenn man keinen Hunger hat
- essen, bis man sich sehr unangenehm voll fühlt
- aus Scham allein und heimlich essen (zum Beispiel nachts oder wenn man allein zuhause ist)
- nach dem Anfall - Ekel über sich selbst, Schuldgefühle, Traurigkeit
Wichtig: Das ist nur ein Beispiel, wie ein Essanfall ablaufen kann. Es ist aber auch völlig ok, wenn bei dir ein Binge ganz anders aussieht.
WICHTIG: Das sind nur Anhaltspunkte. Ob du wirklich eine Binge-Eating Störung hast, kann nur ein/e Ärzt:in oder Therapeut:in entscheiden.
Welche Essstörungen gibt es?
Essstörungen können sehr unterschiedlich aussehen. Die drei häufigsten Arten von Essstörungen sind Binge-Eating, Bulimie (Bulimia nervosa) und Magersucht (Anorexia nervosa).
Wo ist der Unterschied zu Bulimie?
Der große Unterschied zur Bulimie (Expert:innen sagen Bulimia nervosa) ist hier vor allem, dass Menschen mit Binge-Eating nach einer Essattacke nicht erbrechen oder auch nicht super viel Sport machen, um die aufgenommenen Kalorien wieder loszuwerden. Wenn du mehr über Bulimie lesen möchtest, lies hier.
WICHTIG: Es gibt noch viele weitere Arten von Essstörungen, die hier nicht aufgelistet werden (z.B. das Pica-Syndrom).
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So richtig kann dir zwar nur ein:e Ärzt:in oder ein:e Psychotherapeut:in sagen, hier kannst du aber einen ersten Eindruck bekommen.
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Binge-Eating: Was kann mir helfen?
Behandlung & Hilfe Tipps & LinksArten von Essstörungen: Finde hier weitere Informationen zu:
Ursachen - Wie entsteht Binge-Eating?
Binge-Eating wird noch nicht so lange von Forscher:innen untersucht. Daher sind die Ursachen für Binge-Eating noch nicht richtig geklärt. Oft sind mehrere verschiedene Faktoren nötig, die auch über längere Zeit zusammen auftreten, damit es zu einer Krankheit kommt. Hier findest du Informationen zu dem, was man bisher über die Gründe für Binge-Eating weiß:
Essanfälle wegen Diäten
Bei einer Diät isst eine Person oft weniger als sonst oder verzichtet auf bestimmte Lebensmittel, zum Beispiel Dinge mit viel Zucker oder Fett. Unser Körper braucht aber Essen. Er bildet daraus Muskeln oder Organe und dein Körper bekommt durch das Essen Energie. Wenn dem Körper Bausteine oder Energie fehlen, bekommt man Hunger. Und wenn man nun über längere Zeit wenig oder nur bestimmte Dinge isst, obwohl man Hunger hat, wird der Hunger so stark, dass man ihn nicht mehr kontrollieren kann. Dann kann es sein, dass man einen Essanfall bekommt. Über längere Zeit kann man beobachten, dass Menschen durch Diäten oft eher zunehmen, als dass sie abnehmen.
Das heißt, wenn du deine Ernährung verändern willst, achte immer darauf, dass dein Körper trotzdem alle Nährstoffe bekommt, die er braucht, dass du isst, wenn du Hunger hast und aufhörst, wenn du satt bist.
Essen gegen Traurigkeit oder Einsamkeit
Essen macht glücklich. Das hast du bestimmt auch schonmal erlebt. Das liegt daran, dass nach dem Essen in unserem Gehirn Botenstoffe ausgeschüttet werden, die uns entspannt und glücklich machen. Wenn wir dann mal traurig sind oder uns nicht gut fühlen, kennt unser Körper eine gute Lösung, wie wir uns besser fühlen können: Essen.
Aber bei Frust oder Stress mal etwas mehr Süßes essen, ist nicht gleich Binge-Eating. Menschen mit Binge-Eating erleben ihre Gefühle wie Traurigkeit, Einsamkeit oder auch Schuld oft sehr stark. Diese Menschen haben häufig Schwierigkeiten, mit solchen unangenehmen Gefühlen umzugehen (vielleicht auch, weil sie es nie gelernt haben). Die einzige Strategie, die sie kennen, ist essen. Wenn man durch einen Essanfall versucht, unangenehme Gefühle abzuschwächen, kann das kurzfristig auch funktionieren. Leider erlebt man danach aber oft neue unangenehme Gefühle: man schämt sich oder ekelt sich vor sich selbst, fühlt sich schuldig.… Und so geraten Betroffene häufig in einen Teufelskreis.
Mögliche Gründe für großen Stress oder Traurigkeit:
- Mobbing
- Wenig Unterstützung in der Familie, zum Beispiel sind die Eltern oft nicht Zuhause und du fühlst dich auf dich allein gestellt
- Eine (andere) psychische Erkrankung, zum Beispiel Depression oder eine Angststörung
- Unzufriedenheit mit dem eigenen Gewicht und dem eigenen Körper, Streben nach dünnen und schlanken Schönheitsidealen
- Hoher Druck von Eltern, Lehrer:innen, oder Trainer:innen
- Schlimme Lebensereignisse, wie der Tod einer wichtigen Person oder die Scheidung der Eltern
Es kann viele weitere Faktoren geben, die aber noch nicht so genau erforscht sind. Wenn du von Binge-Eating betroffen bist, suche dir Hilfe und finde dann mit dem/der Therapeut:in gemeinsam heraus, um was für Schwierigkeiten oder Probleme es sich bei dir handeln könnte.
Behandlung und Hilfe bei Binge-Eating
Binge-Eating ist eine Erkrankung, bei der du dir Hilfe suchen solltest. Und zwar: Je früher, desto besser! Wird deine Krankheit schnell erkannt und behandelt, sind die Chancen gut, dass du dein Essverhalten schon bald wieder selbst bestimmst. Bei einer Binge-Eating Störung können dir folgende Anlaufstellen helfen:
Beratungsstellen
Lass dich beraten!
Immer für dich da sind Beratungsstellen, die mit dir zusammen Lösungen finden. Du kannst dich auch ganz anonym beraten lassen. Hier findest du mehr Infos dazu:
Ärzt:innen
Termin bei deinem/r Hausärzt:in!
Du kannst auch mit deine/r Hausärzt:in oder Kinderärzt:in über deine Ängste reden. Er/sie kann dir helfen eine:n Psychotherapeut:in zu finden.
Psychotherapie
Sprich mit einer/m Therapeut:in!
In einer Psychotherapie lernst du dich und deine Krankheit besser kennen. Du sprichst mit dem/der Therapeut:in über deine Gedanken, Gefühle und Verhalten. Dabei kannst du neue Wege finden, um mit deinen Problemen umzugehen. Mehr zu Psychotherapie findest du hier:
Psychotherapie
Psychotherapie ist das Mittel der Wahl bei Binge-Eating. Das erste und wichtigste Ziel ist es, dass die Essanfälle weniger werden. Dazu werden zum Beispiel feste Essenszeiten ausgemacht. Du beobachtest deinen Körper eine Weile genauer und lernst auch die Signale zu verstehen, wann eine Essattacke kommen kann. In der Therapie kannst du auch mehr über die Gründe für die Essanfälle lernen, wie zum Beispiel dein Umgang mit deinen Gefühlen.
Mehr Informationen zu verschiedenen Therapien und Hilfsangeboten findest du hier.
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Mehr Informationen zu verschiedenen Therapien und Hilfsangeboten findest du hier:
Für Freunde und Familie
Eltern oder Freund:innen können Jugendliche mit einer möglichen Binge-Eating Störung unterstützen. Aber wie?
DO's
- Nimm den/die Betroffene:n ernst – Die Essanfälle bedeuten nicht, dass der Person nur langweilig ist oder sie sich nicht im Griff hat.
- Geh offen und respektvoll mit der Person um. Das gibt ihr das Gefühl, gesehen zu werden.
- Habe Geduld mit der Person! Die Krankheit kostet alle viel Kraft und Energie.
- Du kannst der Person anbieten, zusammen nach Hilfsangeboten zu suchen.
- Formuliere Ich-Botschaften, wenn du über deine Beobachtungen sprichst. (Zum Beispiel: Ich merke oft, dass du nervös wirst, wenn wir zusammen Klamotten shoppen gehen.)
- Frage die Person, wie. du si am besten unterstützen kannst.
DONT's
- Versuche keine Ratschläge zu geben, wie die Person die Krankheit bewältigen kann. (Zum Beispiel: „Iss doch einfach mehr Gemüse und mache mehr Sport.)
- Gib keine Versprechen, die du nicht halten kannst, z.B. dass du jederzeit erreichbar bist.
- Überfordere die Person und dich selbst nicht. Es ist in Ordnung, Freiräume für sich und die Person zu lassen.
- Bevormunde sie/ihn nicht! Es ist wichtig, dass sich die Person selbstbestimmt und gleichberechtigt fühlt.
- Übe keinen Druck auf die Person aus. Die Heilung braucht oft viel Zeit und Kraft.
- Mache der Person keine Vorwürfe und gebe ihr nicht die Schuld für die Krankheit. Das machst du auch nicht, wenn sich jemand den Arm bricht, oder?
Tipps und Links
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Hier findest du mehr Informationen zu den verschiedenen Arten von Essstörungen.
Arten von EsstörungenAndere Websites entdecken
Weitere Informations- und Hilfeseiten zu Essstörungen haben wir hier für dich gesammelt:
Erkrankungen im Überblick
Woher wir das wissen
ANAD - Hilfe durch Freunde. Anad.de, Abruf: Oktober 2020.https://www.anad.de/essstoerungen/hilfe-durch-aussenstehende/freunde.php
Bundesministerium für Gesundheit (2022). Essstörungen. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/e/essstoerungen.html, Abruf: Mai 2022.
BzgA Essstörungen - Was können Angehörige und andere tun?. bzga-essstoerungen.de, Abruf: Oktober 2020.https://www.bzga-essstoerungen.de/was-koennen-angehoerige-andere-tun/
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (2018). Binge-Eating-Störung. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). https://www.bzga-essstoerungen.de/was-sind-essstoerungen/arten/binge-eating-stoerung/?L=0#c179
Herpertz, S., Fichter, M., Herpertz-Dahlmann, B., Hilbert, A., Tuschen-Caffier, B., Vocks, S. & Zeeck, A. (Hrsg.). (2019). S3-Leitlinie Diagnostik und Behandlung der Essstörungen (2. Auflage 2019). Springer Berlin Heidelberg.
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG. (10. Juni 2021). Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen - DSM-5 ®. https://elibrary.hogrefe.com/book/99.110005/9783840925993
Jacobi, C., de Zwaan, M. & Schmidt-Hantke, J. (2020). Fütter- und Essstörungen [Klinische Psychologie & Psychotherapie]. Springerverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-662-61814-1
MDR Wissen (2019). Was ist Binge-Eating? https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/Binge_eating100_zc-3ade18d9_zs-0763ea99.html, Abruf: Mai 2022.
Stein, B. & de Zwaan, M. (2013). Psychotherapie im Dialog - Essstörungen. Georg Thieme Verlag.
Therapienetz Essstörung. tness.de, Abruf: März 2022.https://www.tness.de
Waage e.V. online. https://essstoerungen-onlineberatung.de, Abruf: März 2022.
Y-Kollektiv (2019). Binge-Eating-Störung - Wenn Essen krank macht: Wie man die Fressattacken in den Griff bekommt. https://www.youtube.com/watch?v=wYQQzt0XMzU, Abruf: Mai 2022.