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Was ist eine Essstörung?
Sich ständig kritisch vor dem Spiegel betrachten, am Tag viele Male auf die Waage steigen, Scham und Ekel vor sich selbst empfinden, weil man wieder gegessen hat, bis der Bauch zum Platzen voll ist. Dies ist die harte Realität der Essstörungen. Während andere mit Genuss essen, starren Menschen mit einer Essstörung auf ihre Portion und werden von ihren Gedanken geplagt:
- "Das kann ich nicht essen. Da sind zu viele Kalorien drin."
- "Ich möchte auf keinen Fall zunehmen!"
- "Wenn ich jetzt esse, kann ich nicht mehr aufhören!"
- "Ich muss das Essen später irgendwie loswerden, sonst nehme ich zu!"
Bei Erkrankten entwickeln sich solche Gedanken und Verhaltensweisen zu einer regelrechten Besessenheit: Sie denken andauernd über ihre Ernährung oder ihren Körper nach und zeigen einen schädlichen Umgang mit Essen.
Beachte jedoch, dass sich Gedankeninhalte und Verhaltensweisen je nach Art der Essstörung unterscheiden! Das heißt, nicht jedes der oben genannten Beispiele muss auf alle Betroffenen zutreffen!
Kurz erklärt...
„Essstörungen“ werden verschiedene Erkrankungen genannt, die sich durch ein schlechtes Verhältnis zum eigenen Körper und durch einen ungesunden Umgang mit Essen auszeichnen.
Menschen mit einer Essstörung schaden mit ihrem Essverhalten ihrem Körper und können daran sogar sterben.
Daher ist es sehr wichtig, dass Personen mit einer Essstörung schnell Hilfe bekommen.
Dich interessiert, wie Essstörungen entstehen? Auf dieser Seite findest du mehr dazu! Wenn du dich in den Beispielen wiedererkannt hast und dir unsicher bist, ob du eine Essstörung hast, kannst du den Selbsttest nutzen. Hier erfährst du auch, welche Hilfeangebote es bei Essstörungen gibt. Du bist nicht selbst betroffen? Dann findest du hier auch Tipps, wie du dich als Angehörige:r einer erkrankten Person am besten verhältst.
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HilfsangeboteMerkmale einer Essstörung
Diese folgenden Anzeichen gelten für alle Essstörungen. Es müssen aber nicht alle Merkmale zusammen auftreten. Die speziellen Anzeichen kannst du auf den einzelnen Unterseiten nachlesen.
- Du beschäftigst dich ständig mit Essen und/oder vermeidest Essen.
- Du verbindest Essen mit negativen Gefühlen wie Angst, Schuld, Ekel oder Unzufriedenheit.
- Du hast Essanfälle. (eine große Menge, unkontrolliert, in kurzer Zeit essen)
- Du bist sehr unzufrieden mit deiner Figur oder deinem Gewicht.
- Du machst ständig Diäten.
- Du verheimlichst, dass du sehr viel oder sehr wenig isst. Du sagt zum Beispiel: "Ich habe schon gegessen", um nichts essen zu müssen oder du hast heimliche Essensvorräte.
- Du hast ein sehr niedriges oder sehr hohes Körpergewicht.
Einige der genannten Merkmale können auch bei gesunden Menschen auftreten: Auch diese sind hin und wieder unzufrieden mit ihrer Figur. Sie achten auf bestimmte Regeln beim Essen (z.B. durch Unverträglichkeiten), machen viel Sport oder essen mehr als gewöhnlich, beispielsweise an Weihnachten.
Bei Menschen mit einer Essstörung sind diese Merkmale allerdings sehr viel stärker ausgeprägt, sodass die Betroffenen sich durch die Symptome stark belastet fühlen.
WICHTIG: Das sind nur Anhaltspunkte. Ob wirklich eine Essstörung vorliegt, kann nur ein/e Expert:in entscheiden. Der folgende Test kann dir eine erste Einschätzung geben, ersetzt aber nicht den Besuch bei einem/r Ärzt:in oder Therapeut:in.
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Behandlung & Hilfe Tipps & LinksArten von Essstörungen: Finde hier weitere Informationen zu:
Welche Essstörungen gibt es?
Essstörungen können sehr unterschiedlich aussehen. Die drei häufigsten Arten von Essstörungen sind Binge-Eating, Bulimie (Bulimia nervosa) und Magersucht (Anorexia nervosa).
WICHTIG: Es gibt noch viele weitere Arten von Essstörungen, die hier nicht aufgelistet werden (z.B. das Pica-Syndrom).
Welche Folgen hat eine Essstörung für den Körper?
Warum essen wir?
- Essen dient als Baumaterial, um verschiedene Zellen herzustellen, zum Beispiel Muskeln, Organe und die Zellen des Immunsystems.
- Essen liefert Energie, damit du dich bewegen und konzentrieren kannst.
Was passiert, wenn wir zu wenig essen?
- Der Körper hat für diesen Fall ein paar ungesunde Tricks auf Lager: Abbau von Muskeln, zum Beispiel Abbau der Muskeln des Herzens oder anderer Organe. Es kann lebensgefährlich sein!
- Die Knochen werden instabil und brechen leicht.
- Wenn man noch zusätzlich viel Sport treibt, ist die Verletzungsgefahr sehr groß.
Warum können Erbrechen und Abführmittel dem Körper schaden?
- Durch häufiges Erbrechen werden durch den aufsteigenden sauren Magensaft die Speiseröhre und die Mundschleimhaut geschädigt. Der Zahnschmelz wird angegriffen, die Zähne werden anfällig für Karies. Das Erbrechen kann sogar zu tödlichen Verletzungen führen.
- Häufiges Erbrechen kann zu Nierenschäden und Herzrhythmusstörungen führen, weil dem Körper wichtige Mineralstoffe, sogenannte Elektrolyte fehlen.
- Häufige Einnahme von Abführmitteln kann auch zu einem Mangel an Elektrolyten führen. Vor allem aber schädigen sie die Verdauungsorgane. Nach der Einnahme von Abführmitteln kommt es häufig zu Verstopfungen und der Darm kann nicht mehr gut arbeiten.
Was passiert, wenn wir sehr viel in sehr kurzer Zeit essen?
- Große Belastung für den Körper
- Überlastung der Verdauungsorgane
- Übergewicht
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Behandlung & HilfeWie entstehen Essstörungen?
Eine Essstörung kann - wie viele psychische Erkrankungen - durch verschiedene Ursachen, die zusammenwirken, entstehen.
Gerade bei Essstörungen ist es schwierig, allgemein zu sagen, wie genau sie entstehen. Es können mit dem Erwachsenwerden körperliche Veränderungen stattfinden, sodass der Körper sich eine Zeit lang fremd oder unförmig anfühlt. Mit anderem Essverhalten versucht die Person ihre Körperform zu verändern. Eine andere Ursache könnte in den Veränderungen des Belohnungssystems im Gehirn liegen. So berichten Betroffene, sie würden sich besonders gut fühlen, wenn sie über längere Zeit Hunger haben oder während sie essen.
Die Medien, wie Fernsehen oder soziale Netzwerke, zeigen oft sehr dünne Menschen, so dass bei Vielen ein unrealistisches Schönheitsideal entsteht. Dieses Schönheitsideal ist aber oft mit dem eigenen körperlichen Erscheinen nicht vereinbar. Die Person versucht, dann durch weniger Essen oder durch Erbrechen und viel Sport dieses Ideal zu erreichen.
Weitere wichtige Faktoren können sein:
- Sehr hohe Erwartungen an sich selbst und starker Perfektionismus
- Geringes Selbstbewusstsein, Ängstlichkeit oder das Gefühl wertlos zu sein
- Negative Kommentare zu Aussehen und Gewicht von Familie, Freund:innen oder Lehrer:innen
- Wunsch nach Kontrolle: "Ich entscheide, ob ich esse oder nach dem Essen alles wieder erbreche!"
- Schlimme Erlebnisse wie Mobbing, Gewalt oder Missbrauch
Für Freunde und Familie
DO's
- Sprich die Person in einem ruhigen Moment offen auf deinen Verdacht an.
- Erzähle dabei von deinen eigenen Beobachtungen und Gedanken.
- Informiere dich selbst - oder besser informiert euch gemeinsam - über Essstörungen und Hilfsangebote.
- Motiviere die Person immer wieder, sich Hilfe zu suchen. (VORSICHT: nicht zu viel)
- Habe Geduld dabei!
- Sei für die Person da.
- Unterstütze eine Therapie oder andere Hilfe.
- Lobe die Person auch für kleine Erfolge.
- Macht gemeinsam schöne Dinge.
DONT's
- Mache der Person keine Vorwürfe.
- Zwinge die Person nicht zum Essen oder zu einer Therapie.
- Verstecke keine Lebensmittel.
- Sei nicht zu fürsorglich oder besorgt.
- Rede nicht ständig über Essen oder Kochen, selbst wenn die Person darüber reden möchte.
- Verheimliche oder verstecke die Krankheit nicht.
- Versprich der Person NICHT, dass du niemandem davon erzählst. Vielleicht musst du dieses Versprechen brechen, wenn du für dich oder für die Person Hilfe holen möchtest, weil es sehr ernst wird.
WICHTIG: Wenn die Person starkes Untergewicht hat oder in kurzer Zeit sehr viel Gewicht verliert, solltest du zügig handeln und mit der Person nach Hilfe suchen.
Behandlung und Hilfe bei einer Essstörung
Es ist stark von dir, Hilfe zu suchen, damit es dir bald besser geht. Folgende Tipps können dich dabei unterstützen.
Wie komme ich da raus?
Was mache ich nun als Erstes? An wen kann ich mich wenden, um mich beraten zu lassen?
Und wie komme ich an diese Kontakte? Erste hilfreiche Schritte haben wir hier für dich festgehalten:
Schritt 1
Sprich mit einer Vertrauensperson!
Hast du einen Menschen in deinem Umfeld, mit dem du über deine Essstörung sprechen kannst? Vielleicht deine Eltern, ein:e Freund:in oder Geschwister? Es kann hilfreich sein, gemeinsam nach Hilfe zu suchen.
Schritt 2
Termin bei deinem/r Hausärzt:in!
Du kannst auch mit deinem/r Hausärzt:in oder Kinderärzt:in über deine Essstörung reden. Er/sie kann dir helfen eine:n Psychotherapeut:in zu finden.
Schritt 3
Gehe zu einer Beratungsstelle!
Immer für dich da sind Beratungsstellen, die mit dir zusammen Lösungen finden. Du kannst dich auch ganz anonym beraten lassen. Hier findest du mehr Infos dazu:
Tipps und Links
Suchst du Informationen zu bestimmten Esserkrankungen?
Hier findest du mehr Informationen zu den verschiedenen Arten von Esserkrankungen.
Arten von EsstörungenAndere Websites entdecken
Weitere Informations- und Hilfeseiten zu Essstörungen haben wir hier für dich gesammelt:
Erkrankungen im Überblick
Woher wir das wissen
Steinhausen, Hans-Christoph (2019): Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Lehrbuch der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. 9., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. München: Elsevier.
Graubner, Bernd (Hg.) (2018): ICD-10-GM 2018. Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme : 10. Revision - German Modification. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information. Köln: Deutscher Ärzteverlag
Williamson, Donald A.; Zucker, Nancy L.; Martin, Corby K.; Smeets, Monique A. M. (2001): Etiology and Management of Eating Disorders. In: Patricia B. Sutker und Henry E. Adams (Hg.): Comprehensive Handbook of Psychopathology. Boston, MA: Springer US, S. 641–670.
BzgA Essstörungen - Was können Angehörige und andere tun?. bzga-essstoerungen.de, Abruf: Oktober 2020.
https://www.bzga-essstoerungen.de/was-koennen-angehoerige-andere-tun/
ANAD - Hilfe durch Freunde. Anad.de, Abruf: Oktober 2020.https://www.anad.de/essstoerungen/hilfe-durch-aussenstehende/freunde.php
Behandlungsmöglichkeiten
Wir haben die wichtigsten Möglichkeiten für dich zusammengefasst:
Psychotherapie
Eine Psychotherapie kann dabei helfen, den eigenen Körper besser kennen zu lernen, für ihn zu sorgen und zufriedener mit dem Körper zu sein.
Hausärzt:in oder Kinderärzt:in
Weil bei einer Essstörung auch körperliche Schäden entstehen oder drohen, ist es wichtig, dass ein:e Ärzt:in an der Behandlung beteiligt ist.
Spezielle WG oder Klinik
Manchen Personen mit einer Essstörung hilft es für eine Weile in einer speziellen WG oder in einer Klinik zu wohnen. Fachleute helfen dabei, mit Gedanken und Verhalten, die mit einer Essstörung verbunden sind, umzugehen. Viele Patient:innen erleben oft, dass sich Personen mit einem ähnlichen Problem gegenseitig unterstützen können.
Bulimie
Bulimia nervosa
Um eine Gewichtszunahme zu vermeiden, erbrechen Personen mit Bulimie sich, benutzen Abführmittel oder machen viel Sport.
Mehr erfahrenBinge-Eating
Unkontrollierte, häufige Essanfälle, die zu starkem Übergewicht führen können.
Mehr erfahrenMagersucht
Anorexia nervosa
- Vermeidung zu essen oder strenge Regeln beim Essen
- Angst vor dem Zunehmen
- Einige machen außerdem viel Sport, erbrechen sich oder benutzen Abführmittel, ...
- Stark abnehmen und sehr niedriges Gewicht
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