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Was ist antisoziales Verhalten?
- Provozieren dich andere und du kriegst dann den Ärger, weil du ausrastest?
- Möchtest du manchmal nur helfen, aber Erwachsene schimpfen mit dir, weil du Dinge anders machst, als sie es gut finden?
- Sagen andere, du würdest absichtlich Dinge falsch machen, zu viel streiten oder zu viel lügen?
- Hast du manchmal das Gefühl, du wirst einfach nicht verstanden und man denkt immer direkt schlecht von dir, wenn du dich nicht an Regeln hältst?
Wenn man ständig in Schwierigkeiten kommt oder Probleme mit den Erwachsenen wie Lehrer:innen oder Freund:innen hat, kann sich das ganz schön auswegslos anfühlen und belastend sein. Expert:innen nennen das Störung des Sozialverhaltens.
Wichtig ist: Es kann helfen, sich Unterstützung zu suchen. Manchmal hilft ein frischer Blick von außen, um aus den Konflikten rauszukommen.
Kurz erklärt...
Bei einer Störung des Sozialverhaltens verhalten sich betroffenen Personen häufiger als andere in ihrem Alter:
- Aggressiv: Schreien, schlagen, bedrohen oder beschimpfen
- Oppositionell: Negatives oder trotziges Verhalten beispielsweise gegenüber Bezugspersonen oder Lehrer:innen
- Dissozial: Nicht an Regeln halten oder Dinge stehlen
Eine genauere Beschreibung, was aggressives, oppositionelles und dissoziales Verhalten ist, findest du hier.
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#2
- Störungen des Sozialverhaltens sind nicht selten: von 100 Jugendlichen haben schätzungsweise 6 bis 12 Jugendliche eine Störung des Sozialverhaltens.
- Jungs und Mädchen mit einer Störung des Sozialverhaltens verhalten sich oft unterschiedlich:
Jungs sind häufiger aggressiv: Sie sind also eher körperlich aggressiv – zum Beispiel, wenn sie sich mit anderen prügeln oder andere körperlich verletzen.
Mädchen sind dagegen oft eher indirekt aggressiv: Zur indirekten Aggression gehört zum Beispiel das Bestehlen oder Beleidigen anderer. Allerdings kann es auch bei Mädchen vorkommen, dass sie sich körperlich aggressiv verhalten.
Merkmale von Problemen im Sozialverhalten
Aggressives Verhalten
Du weißt vermutlich, was es bedeutet, wenn man sich aggressiv verhält. Wenn man aggressiv ist, wird man schnell wütend. Aus Wut tut man dann Dinge, ohne vorher nachzudenken.
Man beleidigt oder bedroht andere, wird körperlich aggressiv und verletzt dabei andere, wirft mit Sachen umher oder macht Dinge kaputt. Häufig fällt es einem auch schwer mit unangenehmen Gefühlen oder Gedanken umzugehen und man verliert dadurch schneller die Fassung und rastet aus.
Dissoziales Verhalten
Dissozial ist ein Fachwort für nicht-sozial.
Man hält sich nicht an die Regeln und Normen einer Gesellschaft. Wenn man beispielsweise betrügt oder Gegenstände anderer klaut, dann ist das dissozial.
Oppositionelles Verhalten
Sich oppositionell zu verhalten bedeutet, dass man sich trotzig verhält und nicht das tut, was die Erzieher:innen, Eltern oder Lehrer:innen einem sagen.
Wenn beispielsweise gesagt wird, dass man sein Zimmer aufräumen soll, dann macht man das extra nicht oder macht noch mehr Chaos.
Ein anderes Beispiel ist, wenn der/die Lehrer:in sagt, dass man die Tafel abwischen soll. Personen, die sich oppositionell verhalten, würden auf diese Anweisung nicht hören, also die Tafel nicht abwischen.
In der Regel sollten diese drei Merkmale (aggressives, dissoziales und oppositionelles Verhalten) häufiger auftreten und über einen längeren Zeitraum andauern (z.B. 6 Monate), damit man wirklich sagen kann, ob man eine „Störungen des Sozialverhaltens“ hat.
Wenn du dich manchmal aggressiv, dissozial oder oppositionell verhältst, muss das nicht unbedingt heißen, dass du eine Störung des Sozialverhaltens hast. Es ist zu einem gewissen Grad normal, dass man als Jugendliche:r einige dieser Regeln nicht gut findet. Wenn sich Jugendliche jedoch viel häufiger als andere in ihrem Alter so verhalten, kann es sein, dass sie eine Störung des Sozialverhaltens haben.
WICHTIG: Von außen kann es so wirken, als würden Menschen mit einer Störung des Sozialverhaltens diese Dinge absichtlich machen. Das ist aber meist nicht der Fall. Sie tun das nicht, um anderen zu schaden, sondern zum Beispiel um andere zu beschützen, weil sie ungerecht behandelt werden oder sie reagieren auf intensive Emotionen.
Das sind Anhaltspunkte. Ob wirklich Probleme im Sozialverhalten vorliegen, kann nur ein/e Expert:in entscheiden.
Wie erkennt man, ob ich eine Störung des Sozialverhaltens habe?
Eine Störung des Sozialverhaltens kann von Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen zum Beispiel durch ein Gespräch festgestellt werden. Dazu kann beispielsweise ein Fragebogen verwendet werden. Auch Lehrer:innen oder Betreuer:innen können zu dem Verhalten befragt werden. Außerdem könnte auch ein Gespräch bei einem/r Ärzt:in helfen.
Was sind die Ursachen für eine Störung des Sozialverhaltens?
Allgemein gibt es nicht immer nur eine, sondern mehrere Ursachen, die für eine Störung des Sozialverhaltens verantwortlich sein können. Ursachen können zum Beispiel sein:
Biologische Faktoren
Dazu zählen zum Beispiel deine Gene, die du vererbt bekommen hast oder Unterschiede darin, wie unser Gehirn funktioniert. Personen mit einer Störung des Sozialverhaltens nehmen aufgrund ihrer biologischen Faktoren zum Beispiel machmal Emotionen stärker wahr. Dadurch verhalten sie sich in einigen Situationen auch anders.
Erziehung
Es kann zum Beispiel sein, dass eine Störung des Sozialverhaltens eher bei Kindern entsteht, wenn ihre Eltern in der Erziehung öfters Gewalt anwenden oder androhen. Auch wenn Kinder häufig üblen Streit zwischen den Eltern mitbekommen oder von den Eltern vernachlässigt werden, kann es sein, dass die Kinder eher Probleme in ihrem Sozialverhalten haben. Ein weiterer Einflussfaktor können auch zu harte Grenzen oder zu wenig Regeln im Familienalltag sein.
Umweltfaktoren
Erlebnisse zu Hause oder in der Schule können auch einen Einfluss haben. Eine große Wirkung haben zum Beispiel häufig die Freunde: Wenn sich andere Gleichaltrige in der Umgebung aggressiv verhalten, kann es dazu führen, dass man selbst auch aggressiver ist. Hierbei spielt auch der soziale Druck eine Rolle: Wenn andere in der Gruppe zum Beispiel stehlen, dann kann es sein, dass man mitmacht, um dazuzugehören. Oder man macht sich nicht so viele Gedanken darum, weil die anderen das ja auch machen.
Merkmale der Person
Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf bestimmte Situationen. Zum Beispiel können manche besser mit unangenehmen Gefühlen, wie beispielsweise Wut und Trauer umgehen. Anderen fällt es schwerer, enttäuscht zu werden oder sie werden schneller von ihren Gefühlen überrollt.
Genauso reagieren manche Personen bei Problemen eher ruhiger und gefasster, während andere in solchen Situationen eher direkt handeln und sich von der Wut leiten lassen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
Die genannten Faktoren können alle mögliche Ursachen für eine Störung des Sozialverhaltens sein. Bei manchen Jugendlichen treffen vielleicht viele davon zu, bei anderen vielleicht nur eine der Ursachen und wieder bei anderen ist es etwas ganz anderes, als in unseren Beispielen.
Was kann bei einer Störung des Sozialverhaltens helfen?
Unterstützung
Finde zurück in den Alltag!
Manche Jugendliche mit einer Störung des Sozialverhaltens haben häufig auch Probleme in der Schule und in der beruflichen Ausbildung. Aus diesem Grund werden sie auch oftmals in ihrer schulischen Laufbahn und Berufsvorbereitung unterstützt.
Psychotherapie
Sprich mit einer/m Therapeut:in!
Den meisten hilft eine Psychotherapie sehr. Dabei kann man lernen, wie man besser mit schwierigen Erwachsenen und mit schwierigen Situationen umgehen kann. Wenn du eine Störung des Sozialverhaltens hast, kann es auch gut möglich sein, dass deine Bezugspersonen (Eltern, Betreuer:innen oder Erzieher:innen) in die Therapie miteinbezogen werden. Dies kann sehr helfen, da so auch Alltagsprobleme gelöst werden können.
Medikamente
Zusätzlich zur Therapie
In manchen Fällen kann neben der Therapie auch empfohlen werden, zusätzlich Medikamente zu nehmen. Das entscheidet aber ein/e Ärzt:in
Für Freunde und Familie
DO's
- Nimm die Person und ihre Probleme ernst.
- Sprich offen mit der Person darüber.
- Sei geduldig mit der Person.
- Du kannst vorschlagen, dass die Person sich Hilfe holen kann.
- Unterstütze die Person, wenn sie an sich arbeitet
- Rufe in gefährlichen oder eskalierenden Situationen eine erwachsene Person oder hole Hilfe.
DONT's
- Zwinge die Person nicht, sich Hilfe zu holen.
- Lüge nicht für die Person!
- Probleme kleinreden
- Druck auf die Betroffenen ausüben
Tipps und Links
Suchst du weitere Informationen zu Problemen im Sozialverhalten?
Hier findest du mehr dazu und kannst nach passenden Hilfsangeboten suchen.
Andere Websites entdecken
Weitere Informations- und Hilfeseiten zu Zwangserkrankungen haben wir hier für dich gesammelt:
Erkrankungen im Überblick
Woher wir das wissen
- https://www.feel-ok.at/de_AT/eltern/themen/psychische_stoerungen/ressourcen/psychische_stoerungen/teenager/stoerung_sozialverhalten.cfm
- https://icd.who.int/browse11/l-m/en
- https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugend-psychiatrie/erkrankungen/stoerungen-des-sozialverhaltens/was-sind-stoerungen-des-sozialverhaltens/
- https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/dissozialitaet
- https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:7388a8e8-08c2-429c-bde4-1f3d21b30296/ProblematischeNutzungvondigitalenSpielen.pdf
- Steinhausen, Hans-Christoph (2019): Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Lehrbuch der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. 9., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. München: Elsevier. Kapitel 19: Störungen mit disruptivem Verhalten und Dissozialität