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Was ist eine Panikstörung? Was ist eine Agoraphobie?
Bei Panikstörungen oder Agoraphobie bekommen Menschen immer wieder Panikattacken. Das heißt, sie haben plötzlich sehr große Angst. Sie zittern, haben das Gefühl keine Luft zu bekommen oder spüren starkes Herzklopfen.
Kurz erklärt...
Bei einer Panikstörung hat man sehr starke Angst, die in einer Panikattacke gipfelt. Die Panikattacken treten plötzlich und unvorhersehbar auf. Manchmal hat man auch Angst davor, wieder eine Panikattacke zu bekommen.
Bei der Agoraphobie fürchtet man sich davor, eine Panikattacke in einer Situation zu bekommen, aus der man nicht fliehen kann, wie z.B. im Bus oder Zug, aber auch in Geschäften oder im Kino.
Panikstörung mit Agoraphobie: Hierbei tritt beides gemeinsam auf. Eine Person vermeidet bestimmte Orte, wie z.B. Straßenbahnen oder Einkaufsläden, weil sie Angst hat, dort eine Panikattacke zu bekommen.
Ungewöhnlich ist, dass die Angst in Situationen auftaucht, die für die meisten anderen nicht so schlimm sind. Personen mit einer Angsterkrankung haben entweder große Angst vor einer bestimmten Sache, bestimmten Tieren oder bestimmten Situationen, wie zum Beispiel in der Schule aufgerufen zu werden oder allein in die Schule zu gehen. Es kann aber auch sein, dass sie in ihrem Alltag ständig nervös oder ängstlich sind oder sich viele Sorgen machen.
Wegen der großen Angst vermeidet die Person die Sachen oder Situationen und geht zum Beispiel nicht mehr allein einkaufen oder fährt keine Straßenbahn mehr. Sowas nicht mehr tun zu "können" kann ziemlich unglücklich machen.
Panikstörungen und Agoraphobie sind Angststörungen und können gut behandelt werden. Es ist wichtig, dass du dir frühzeitig Hilfe holst, wenn du immer wieder Panikattacken hast. Du kannst zu einem/r Ärzt:in gehen oder auch in einer Beratungsstelle anrufen. Mehr Informationen zu Hilfsangeboten, findest du hier.
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HilfsangeboteMerkmale - Was ist eine Panikattacke?
Eine Panikattacke kommt meist sehr plötzlich. Schon nach wenigen Minuten ist die Angst dabei sehr, sehr stark. Eine Panikattacke hält oft wenige Minuten an, jedoch meist nicht länger als 30 Minuten.
Dabei können folgende Anzeichen für eine Panikattacke auftreten:
Unwillkürliche (vegetative) Symptome
- Schnelles Herzklopfen
- Schweißausbrüche
- Zittern oder Schüttelfrost
- Trockenheit im Mund
Symptome im Brustkorb oder Bauch
- Das Gefühl, keine Luft zu bekommen
- Engegefühl in der Brust/Brustschmerz
- Unangenehmes Gefühl im Bauch, Übelkeit
Psychische Symptome
- Schwindel
- Entfremdungsgefühle
- Angst, die Kontrolle zu verlieren
- Angst davor, verrückt zu werden
- Angst davor, zu sterben
Allgemeinsymptome
- Hitze oder Kälte geht durch den Körper
- Kribbelgefühle, z.B. in den Fingerspitzen
Panikstörungen
Bei einer Panikerkrankung kommen Panikattacken in Situationen vor, die die meisten Menschen nicht so sehr gefährlich finden. Meist gibt es auch keine bestimmten Situationen, vor denen die Personen Angst haben. Sie haben vor allem Angst, dass die Panikattacken wiederkommen, dass sie schwer krank sind, sterben müssen oder dass sie verrückt werden.
Agoraphobie
Bei der Agoraphobie kommen Panikattacken in diesen Situationen vor:
- in Menschenmengen
- an öffentlichen Plätzen (z.B. Plätze in Städten, Geschäfte, Kinos,...)
- in öffentlichen Verkehrsmitteln (z.B. Zug, Bus, Straßenbahn,...)
- beim Autofahren
- auf Brücken
- beim allein Verreisen
- von Zuhause weit wegfahren
Deswegen versuchen Personen mit Agoraphobie, diese Situationen so gut es geht zu vermeiden. Manche Menschen mit Agoraphobie gehen deswegen fast nie aus dem Haus oder nur mit anderen Personen.
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WICHTIG: Man kann auch eine einzelne Panikattacke bekommen. Es muss nicht gleich bedeuten, dass du eine Angsterkrankung hast. Ob du wirklich eine psychische Erkrankung hast kann nur ein/e Ärzt:in oder Psychotherapeut:in feststellen.
Woher kommt eine Panikstörung oder Agoraphobie?
Wie bei den meisten psychischen Krankheiten gibt es nicht nur einen Grund, warum man eine Panikstörung oder Agoraphobie bekommt. Oft kommen mehrere Gründe zusammen.
Angst vor der Angst
Menschen mit einer Panikerkrankung oder Agoraphobie können sehr große Angst davor haben, dass sie wieder eine Panikattacke bekommen. Diese Angst kann dann auch wieder so groß werden, dass die Person eine Panikattacke bekommt.
Etwas genauer erklärt…
Eine Person bemerkt ein Anzeichen für Angst, zum Beispiel Herzklopfen. Jetzt hat die Person größere Angst, dass sie eine Panikattacke bekommt oder schwer krank ist. Diese Angst löst im Körper wieder neue Anzeichen für Angst aus, zum Beispiel das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Diese neuen Anzeichen geben der Person nun das Gefühl, dass sie nun wirklich Angst kriegt. So kann es passieren, dass die Angst immer stärker wird, obwohl es am Anfang vielleicht keinen Grund für eine so große Angst gegeben hat. Man nennt das auch „Teufelskreis der Angst“. Wie du aus diesem Teufelskreis herauskommen kannst, kannst du mit Hilfe einer Therapie lernen.
Gedanken
Menschen mit einer Panikstörung oder Agoraphobie denken manchmal anders über Dinge, die mit Angst zu tun haben. Zum Beispiel schätzen sie Dinge oder Situationen eher gefährlicher ein als andere Personen. Sie achten stärker auf Dinge, die gefährlich werden können oder denken öfter daran, was in einer Situation Gefährliches passieren kann. Menschen mit einer Panikerkrankung können sich oft auch besser an Situationen erinnern, in denen sie eine Gefahr gespürt haben.
Das heißt eine Panikstörung oder Agoraphobie kann eher entstehen, wenn man sich öfter oder stärker mit Angst und Gefahr beschäftigt.
Schwere oder häufige Krankheiten
Menschen, die schwer oder häufig krank sind, achten oft sehr genau auf ihren Körper. Sie machen sich schon bei kleinen Anzeichen Sorgen, dass diese Anzeichen etwas Schlimmes bedeuten könnten. Das heißt, diese Personen bekommen schneller größere Angst, wenn sie an sich etwas Ungewöhnliches bemerken. Diese Angst kann so stark werden, dass eine Panikerkrankung oder Agoraphobie entsteht.
Überreaktionen in deinem Gehirn
Es gibt Teile im Gehirn, die für Angst zuständig sind. Also Teile, die bewerten, ob etwas gefährlich ist, oder auch Teile, die die Anzeichen für Angst im Körper auslösen. Forscher:innen haben herausgefunden, dass diese Teile im Gehirn bei Menschen mit einer Angsterkrankung schneller aktiv werden und sich langsamer wieder beruhigen als bei anderen Personen. Mit verschiedenen Techniken kann man aber lernen, mit der Angst umzugehen.
Angst abschauen
Es kommt vor, dass Eltern sehr besorgt um ihre Kinder sind. Grundsätzlich ist das auch gut. Wenn die Eltern allerdings immer sehr besorgt um ihr Kind sind, kann es sein, dass das Kind sich diese Ängstlichkeit abschaut. Das heißt, das Kind hat schneller Angst als andere Menschen. Das allein reicht noch nicht, um eine Angsterkrankung zu bekommen. Aber wenn andere Gründe dazu kommen, kann die Ängstlichkeit sich verstärken.
Belastende Lebensereignisse
Im Leben gibt es oft Situationen, die einem Menschen Angst machen. Sie können auch dazu führen, dass eine Person Angst hat, diese Situationen noch mal zu erleben. Personen mit einer Angsterkrankung berichten oft von solchen Erlebnissen, die ihnen noch lange Zeit danach Angst machen.
Solche Erlebnisse können sein:
- Plötzliche schwere Krankheit bei einer Person aus dem Umfeld
- Plötzlicher Tod einer Person aus dem Umfeld
- Probleme in der Schwangerschaft oder Geburt (bei einer Person aus dem Umfeld)
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Für Freund:innen und Familie
Gerade Personen mit einer Angsterkrankung suchen sich oft Hilfe bei Verwandten, Freund:innen oder auch bei verschiedenen Ärzt:innen. Das kann auch manchmal schwierig sein. Hier findest du einige Tipps, wie du der Person helfen kannst:
DO's
- Nimm die Person ernst.
- Glaube der Person, dass sie so fühlt.
- Ermutige die Person, dass sie sich professionelle Hilfe holt.
- Versuche selbst ruhig zu bleiben. Besonders, wenn die Person gerade eine Panikattacke hat.
- Hilf der Person, eine Strategie zu erlernen, die gegen die Angst, eine Panikattacke zu bekommen, hilft.
- Lass dir Zeit und habe Geduld.
- Die/Der Betroffene muss sich der Angst stellen.
- Versuche die Person in die reale Situation zurückzuholen, indem du z.B. seine Hand nimmst.
DONT's
- Spiel die Panik nicht herunter, z.B.: "Du steigerst dich da rein!" oder "Reiß dich halt zusammen!"
- Verstärke die Angst nicht, indem du dich zu sehr um die Person sorgst.
- Versuche nicht, die betroffene Person zu kontrollieren.
- Lass den/die Betroffene:n nicht alleine und nicht in einem hektischen Umfeld.
WICHTIG: Erwarte NICHT, dass die Person nach einem Gespräch sofort ihr Problem einsieht und sich Hilfe holt. Es kann aber ein wichtiger Schritt sein, mit der Person zu sprechen.
Behandlung und Hilfe bei Panikstörungen und Agoraphobie
Panikattacken können dein Leben stark verändern und dich daran hindern, ein schönes Leben zu haben. Deshalb ist es super, dass du dir Hilfe suchen möchtest, um besser mit deinen Ängsten umgehen zu können. Meist können Panikstörungen und eine Agoraphobie mit der richtigen Hilfe gut behandelt werden. Folgende Tipps können dich dabei unterstützen.
Was kann mir helfen?
Panikstörungen können gut behandelt werden. Dabei ist es leichter, wenn du dir schon frühzeitig Hilfe suchst. Falls du dir das selbst nicht zutraust, bitte Freund:innen oder Eltern, dir dabei zu helfen. Sie können dich eventuell auch begleiten, wenn du nicht allein zu einem/r Ärzt:in oder einer Therapie gehen möchtest.
Therapie
Sprich mit einem/r Therapeut:in!
In einer Therapie findest du mit einem/r Therapeut:in heraus, wie die große Panik bei dir entsteht. Du beobachtest dich dazu eine Zeit lang sehr genau. Bei einer Panikerkrankung kann eine Verhaltenstherapie gut helfen. Mit verschiedenen Übungen lernst du, wie du am besten mit Panikattacken umgehst. Außerdem kannst du Entspannungstechniken lernen, die dir bei Panik helfen können.
Medikamente
... um deine Panik zu lindern!
Manchmal kann es zusätzlich zur Therapie hilfreich sein, Medikamente einzusetzen. Das alles bespricht ein/e Ärzt:in wie zum Beispiel ein/e Psychiater:in mit dir. Diese Medikamente nennt man "Anxiolytika" oder auch "Angstlöser". Auch Beruhigungsmittel oder Anti-Depressiva können Personen mit einer Panikerkrankung helfen. Die Medikamente können bewirken, dass die Angst nicht so stark wird und man keine Panikattacke bekommt.
WICHTIG: Die Medikamente sollten von einem:r Ärzt/in verschrieben werden. Man sollte sie nicht einfach selbst nehmen. Ob eine Behandlung mit Medikamenten notwendig oder sinnvoll ist, entscheiden die Therapeut:innen oder Ärzt:innen mit dem/r Patient:in. Das heißt, du kannst sagen, falls du eine Behandlung mit Medikamenten möchtest oder nicht möchtest.
Du brauchst jetzt Hilfe?
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Tipps und Links
Falls du erst noch weitere Informationen zu einer speziellen Angststörung sammeln möchtest, kannst du bei den folgenden Unterseiten weiterlesen:
Andere Websites entdecken
Weitere Informations- und Hilfeseiten zu Panikerkrankungen haben wir hier für dich gesammelt:
Erkrankungen im Überblick
Woher wir das wissen
Falkai, P. & Döpfner, M. (2015). Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen - DSM-5. Göttingen: Hogrefe.
Funk: Auf Klo (2018). ANXIETY: Was mir wirklich geholfen hat. <https://www.youtube.com/watch?v=kBV0U2EGfKg>, Abruf: Januar 2022.
Funk: Auf Klo (2019). Panikattacken: Was tun? Therapeutin erklärt. <https://www.youtube.com/watch?v=8Qq_wZMSe8c>, Abruf: Januar 2022.
Funk: 100percentme (2019). So fühlen sich Panikattacken an, <https://www.youtube.com/watch?v=1nJnfzzDi_Q>, Abruf: Januar 2022.
Graubner, B. (Hrsg.) (2018). ICD-10-GM 2018. Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme: 10. Revision - German Modification. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information. Köln: Deutscher Ärzteverlag.
Margraf, J. & Schneider, S. (2009). Panikstörung und Agoraphobie. In: Margraf J., Schneider S. (Hrsg.), Lehrbuch der Verhaltenstherapie (S.3-30). Berlin, Heidelberg: Springer.
Prölß, A., Schnell, T. & Koch, L. J. (2019). Psychische Störungsbilder. München, Heidelberg: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58288-6.
Psychotherapie & Coaching Lukas Rick (2019). Panikattacken und Panikstörung besser verstehen. <https://www.youtube.com/watch?v=EFALvdvOlKM>, Abruf: Januar 2022.
Steinhausen, H.-C. (2019). Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Lehrbuch der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. 9., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. München: Elsevier.
Stiftung Gesundheitswissen (2021). Agoraphobie & Panikstörung: Hintergrund. https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/agoraphobie-panikstoerung/hintergrund, Abruf: März 2022.
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